Finnisches Parlament genehmigt Endlager für hochradioaktive Abfälle

Der Bau eines Endlagers für abgebrannten Kernbrennstoff in Olkiluoto in der Gemeinde Eurajoki ist über alles gesehen vorteilhaft für die Gesellschaft.

17. Mai 2001

Diesen Ende letzten Jahres gefällten Grundsatzentscheid der Regierung Finnlands ratifizierte das Parlament an seiner Sitzung vom 18. Mai 2001 mit einer überwältigenden Mehrheit von 159 zu 3 Stimmen.
Die Verantwortung für die Forschung im Bereich Endlagerung sowie für die Umsetzung des Projekts liegt bei der finnischen Gesellschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Posiva, die vor zwei Jahren bei der Regierung ein Gesuch dafür einreichte. Das Gesuch stützte sich gemäss Posiva auf die Ergebnisse von rund zwanzig Jahren Forschung und Entwicklung, eine Standortcharakterisierung und eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung. Den positiven Entscheiden von Regierung und Parlament ging ein Konsultationsprozess in der Öffentlichkeit voraus, bei dem zahlreiche Interessensgruppen zur Stellungnahme eingeladen wurden. Befürwortet wurde das Projekt unter anderem von der betroffenen Gemeinde Eurajoki und der Behörde für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit Stuk. Der Parlamentsentscheid zeigt in seiner Deutlichkeit, dass die Endlagerung radioaktiver Abfälle in Finnland eine breite politische Unterstützung geniesst. Das Parlament handelte gemäss dem von der Regierung 1983 beschlossenen Plan für die Handhabung radioaktiver Abfälle und setzte einen weit über die Landesgrenzen hinaus wichtigen Meilenstein für die Entsorgung hochradioaktiver Abfälle aus Kernkraftwerken.
Ins geplante Endlager soll der abgebrannte Kernbrennstoff gebracht werden, den die bestehenden Kernkraftwerke des Landes während 60 Jahren Betrieb erzeugen. Der Parlamentsbeschluss ermöglicht es der Posiva, ihre Studien auf den Standort Olkiluoto zu konzentrieren und dort ein unterirdisches Felslabor zu bauen. Die Bauarbeiten für diese "Onkalo" genannte Anlage sollen in zwei bis drei Jahren beginnen, die Untersuchungen in der geplanten Endlagertiefe in fünf Jahren. Das Felslabor dient im Hinblick auf die optimale standortspezifische Auslegung des Lagers dem Studium der hydraulischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften des Untergrundes bei Olkiluoto. Auch sollen Entsorgungstechnologien unter realistischen Bedingungen getestet werden. Bau und Betrieb des eigentlichen Endlagers erfordern je eine eigene Bewilligung. Mit den Bauarbeiten soll nach 2010 angefangen werden, die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2020 vorgesehen.

Quelle

M.S. nach Pressemitteilung der Posiva, 18. Mai 2001

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