Finnland: Gesuch für neues Kernkraftwerk

Am 15. November 2000 hat die finnische Elektrizitätsgesellschaft TVO bei den Behörden ein formelles Gesuch eingereicht, um den Grundsatzentscheid für den Bau von Finnlands fünftem Kernkraftwerksblock zu erhalten.

14. Nov. 2000

Dieser soll gemäss vorläufiger Planung der TVO zwischen 1,7 und 2,5 Milliarden Euro kosten - die Höhe der Kosten hängt von seiner Leistung ab - und an einem der beiden bestehenden Kernkraftwerksstandorte in Loviisa oder Olkiluoto gebaut werden. Für den neuen Block ist ein Siedewasserreaktor oder ein Druckwasserreaktor vorgesehen, die Leistung wird je nach gewähltem Kraftwerkstyp zwischen 1000 und 1600 Megawatt betragen.
Die Einreichung des Gesuchs folgt auf eine früher in diesem Jahr erstellte Studie, nach der ein neuer Kernkraftwerksblock die günstigste Option für zusätzliche Stromerzeugungskapazität darstellt. Die TVO stellte das Gesuch nach eigenen Angaben wegen des Bedarfs nach zusätzlichem Strom und weil die Kernenergie "zusammen mit erneuerbaren Energiequellen" Finnland helfen würde, die Kyoto-Verpflichtungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erfüllen. Mauno Paavola, TVO-Präsident und -Geschäftsführer, sagte: "Der neue Kraftwerksblock wird teilweise den Bedarf nach zusätzlicher Kapazität decken und ältere Anlagen ersetzen, die abgeschaltet werden müssen. Längerfristig wird genügend einheimische Produktionskapazität vorhanden und der Strompreis stabil und vorhersehbar sein." Das Gesuch ist der erste Schritt im Bewilligungsprozess für den Bau eines Kernkraftwerkblocks, der mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Wenn die Regierung und das finnische Parlament positiv entschieden haben, kann der Investitionsentscheid gefällt werden. Gemäss TVO-Verwaltungsratspräsident Timo Rajala zeigen verschiedene Studien, dass Finnland bis spätestens 2010 konkurrenzfähige zusätzliche Kraftwerksleistung benötigt: "Jetzt ist der Zeitpunkt da, um die Vorbereitungen für den Bau von zusätzlichen Kapazitäten zu starten." Mehrere Elektrizitätsunternehmen und Verteilgesellschaften wie auch andere Firmen haben ihre Unterstützung für den neuen Block signalisiert und hätten die Möglichkeit, sich am Projekt zu beteiligen.

Quelle

H.R. nach NucNet vom 15. November 2000

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