Foratom begrüsst Taxonomie-Entscheidung mit Einschränkungen

«Wir erkennen an, dass die Europäische Kommission in Bezug auf die Taxonomie und den Status der Kernenergie unter erheblichem Druck stand. Insofern begrüssen wir es, dass nun ein Vorschlag auf dem Tisch liegt und einige Empfehlungen der Gemeinsamen Forschungsstelle berücksichtigt werden», sagte Yves Desbazeille, Generaldirektor von Foratom.

Nach eingehender Prüfung des Taxonomie-Entwurfs hat Foratom in einem Schreiben an die EU-Kommission einige Punkte hervorgehoben, darunter:

• Da die Kernenergie anerkanntermassen zu den Klimaschutzzielen beiträgt und keinen nennenswerten Schaden anrichtet, sollte sie wie erneuerbare Energien behandelt werden.
• Die Frist für ein betriebsbereites Endlager für hochaktiven Abfall und ausgediente Brennelemente sollte an den Zeitpunkt des Bedarfs geknüpft sein (anstelle einer festen Frist bis 2050).
• EU-Investitionen in Nuklearprojekte ausserhalb der EU sollten als taxonomiekonform angesehen werden.
• Auch die Erzeugung von Wärme und Wasserstoff aus bestehenden Kernkraftwerken und fortgeschrittenen Technologien sollte von der Taxonomie erfasst werden.
• Forschung und Innovation im Nuklearbereich sollten mehr Flexibilität und Sicherheit eingeräumt werden.
• Gemäss dem Grundsatz der Technologieneutralität sollten Nuklearinvestitionen keinen gesonderten Offenlegungspflichten unterliegen.

«Wir wissen, dass dieses Thema auf politischer Ebene nach wie vor sehr ein sehr komplexes ist», fügte Yves Desbazeille hinzu. Dennoch sei man der Meinung, dass die aufgeführten Probleme angegangen werden sollten, um sicherzustellen, dass der in der Taxonomie-Verordnung verankerte Grundsatz der Technologieneutralität respektiert werde. Foratom hat sich darüber hinaus bereit erklärt, die Europäische Kommission wo sinnvoll zu unterstützen.