Frankreich: Ausserordentliche Überwachung der 1300-MW-Blocke

Die französische nukleare Aufsichtsbehörde ASN (Autorité de sûreté nucléaire) fordert von der KKW-Betreiberin Electricité de France (EDF) eine ausserordentliche Überwachung der Primärkreisaktivität der 1300-MW-Druckwasserreaktorblöcke.

9. Juli 2003

Im Nachgang zu bedeutenden Hüllrohrschäden, welche in den Jahren 2001 und 2002 bei Kernbrennelementen der KKW-Blöcke Cattenom-1, Cattenom-3, Cattenom-4 und Nogent-2 aufgetreten sind, fordert die ASN von der Betreiberin eine spezielle Überwachung der Primärkreisaktivität dieser Blöcke.
Die genannten Schäden sind die Folge mechanischer Abnützung der Brennstäbe im Kontakt mit den unteren Abstandshaltern der Brennelemente. Dies könnte die Ursache für eine massgebliche Freisetzung von Kernbrennstoffmaterial in den primären Reaktorkühlkreislauf sein. Die Abnützung ist eine Folge der strahlenbedingten Verringerung der Steifheit der Halteeinrichtungen der Stäbe und der von der Strömung induzierten Vibration.
Dieses Phänomen wird als "Fretting" bezeichnet und ist von der EDF Anfang des Jahres 2003 als möglicherweise generisches Problem auf dem 1300-MW-DWR-Park erkannt worden.
Als Konsequenz hat die ASN nun am 10. Juli 2003 eine Weisung erlassen, welche alle 1300-MW-Blöcke betrifft. Ziel der Weisung ist die Limitierung der Primärkreisaktivität und allenfalls die Abschaltung von Blöcken bei Überschreitung der Limiten.

Quelle

H.K. nach Mitteilung ASN vom 10. Juli 2003

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