Französisch-amerikanisches Institut für theoretische Physik eingeweiht
Am 18. Januar 2011 ist im französischen Caen das France-U.S. Theory Institute for Physics with Exotic Nuclei (Fustipen) eingeweiht worden, das sich dem Studium exotischer Atomkerne widmet.
Das Fustipen ist ein gemeinsames Unternehmen des amerikanischen Department of Energy (DOE), des Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA) sowie des Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und wird die Zusammenarbeit zwischen amerikanischen und französischen Wissenschaftern auf dem Gebiet der theoretischen Kernphysik erleichtern. Die Bereiche von gemeinsamem Interesse erstrecken sich von der Kernstrukturforschung über die Astrophysik und Versuche zum Standardmodell bis hin zur Theorie der Kernreaktionen.
Die Wahl des Grand accélérateur national d'ions lourds (Ganil) in Caen als Sitz des neuen Instituts markiere die Bereitschaft, den Austausch zwischen theoretischen und experimentellen Forschungsarbeiten zu diesem Thema zu stärken, erklärten die Gründer des Instituts anlässlich der Einweihung. Der Ganil ist eine gemeinsame Schwerionenbeschleuniger-Einrichtung des CEA und des CNRS. Dort werden speziell sogenannt exotische Kerne untersucht, die ein sehr ungewöhnliches Verhältnis der Anzahl Protonen zur Anzahl Neutronen aufweisen, radioaktiv sind und in der Natur unter normalen Bedingungen nicht vorkommen.
Das Fustipen wird vom Office of Nuclear Physics des DOE über die University of Tennessee sowie vom CNRS gemeinsam finanziert. Zusätzliche lokale Unterstützung leistet der Ganil.
Erstes Treffen
Nach der Einweihung des Fustipen erfolgte am 19. Januar das erste Treffen zwischen amerikanischen und französischen Wissenschafter zum Thema «Bridging the Atlantic with Exotic Isotope Physics».
Quelle
M.A. nach CEA, Ganil, CNRS, gemeinsame Medienmitteilung, 18. Januar 2011