Französisches Programm für die Entsorgung von radioaktivem Abfall läuft auf vollen Touren
Das französische Forschungsprogramm für die Entsorgung von radioaktiven Abfällen unter dem Gesetz von 1991 sei in allen drei definierten Bereichen gut und angemessen angelaufen. So urteilt die Commission Nationale d’Evaluation (CNE).
Bei der Abtrennung niedriger Aktiniden und Lanthaniden sowie bei der Cäsium-Extraktion konnten gemäss CNE bereits ermutigende Fortschritte erzielt werden. Die Arbeiten über die Transmutation langlebiger Radionuklide laufen nun auf zwei parallelen Schienen: Transmutation mit kritischen Leistungsreaktoren, welche auch Plutonium rezyklieren, sowie unterkritische Hybridsysteme, welche niedrige Aktiniden und einige langlebige Spaltprodukte "verbrennen".
In ihren Empfehlungen hält es die CNE für wichtig, dass ein ausführliches Inventar der zu entsorgenden Abfälle mit ausführlichen Beschreibungen der chemischen und radiologischen Quellterme sowie der verwendeten Gebinde erstellt wird. Im weiteren sollten Auslegungen von Lagersystemen vor allem im Hinblick auf lange Lagerzeiten überprüft und verfeinert werden. Als verbesserungswürdig erachtet die CNE die Vorstellungen, wie mit bestehenden, ungeordneten Lagern umgegangen werden soll. Bei den verschiedenen Entsorgungsoptionen müsse der Bewertung der dazu gehörenden Gesundheitsrisiken eine zentrale Bedeutung zugemessen werden. Die CNE konnte feststellen, dass die Mehrzahl ihrer früheren Empfehlungen von den Verantwortlichen ernst genommen worden ist.
Dies sind einige ausgewählte Elemente aus dem 5. Bericht der CNE, der am 21. Juni 1999 der französischen Regierung unterbreitet worden ist. Die CNE wird von Bernard Tissot präsidiert und besteht aus zwölf Fachexperten. Seit 1994 begleitet und bewertet sie zu Handen der Regierung die Forschungsanstrengungen, die unter dem französischen Gesetz für die Entsorgung von mittel- und hochradioaktiven Abfälle von 1991 unternommen werden.
Quelle
H.K. nach CNE communiqué de presse vom 30. Juni 1999