Gaskraftwerke: Versorgungssicherheit versus CO2-Reduktion

Laut dem Wirtschaftsdachverband economiesuisse verschärft die Verzögerung beim Ersatz der schweizerischen Kernkraftwerke durch die Sistierung der Rahmenbewilligungen zwangsläufig zusätzlich die Versorgungssituation. 2020 drohe sogar ein Versorgungsengpass, der sich bereits heute abzeichne, warnt die economiesuisse.

27. Apr. 2011

Im Januar 2011 mussten rund 15% des Stroms importiert werden – also just zu der Jahreszeit in der es darauf ankommt, schreibt die economiesuisse in ihrer Medienmitteilung vom 20. April 2011. Die Analyse, was das heisse und wie die Schweiz reagieren solle, stehe indes noch aus.

Das Bundesamt für Energie (BFE) sei in der Pflicht, hier Lösungen vorzuschlagen, welche die Versorgungssicherheit nicht infrage stellten. Mehr Importe seien keine Lösung, denn auch die Nachbarländer fragten immer mehr Strom nach, warnt der Verband. In der Schweiz selbst werde der Bedarf ebenfalls weiter steigen: Rund 4% mehr elektrische Energie wurden 2010 benötigt – trotz einem sich stabilisierenden Pro-Kopf-Verbrauch.

Ohne Kernkraftwerksneubau drei Gaskombikraftwerke nötig

Die economiesuisse geht davon aus, dass kurzfristig bis 2020 in jedem Fall neue Grosskraftwerke erstellt werden müssen. Sofern die Sistierung des Rahmenbewilligungsverfahrens zum Bau neuer Kernkraftwerke innert nützlicher Frist nicht aufgehoben werden könne, werde kein Weg darum herumführen, mindestens drei Gaskombikraftwerke zu bauen. Dies würde die Emissionen der Schweiz schwer belasten und wäre klimapolitisch nicht unbedenklich, schreibt die economiesuisse. Die Schweiz müsste zusätzlich mit rund 1,2 Mio. t an CO2-Emissionen pro Jahr rechnen und entsprechende Kompensationen vorsehen. Diese müsste grösstenteils im Ausland geschehen.

Es müsse gelingen, die Energieeffizienz weiter zu steigern, die Stromproduktion zu erhöhen, um den Bedarf zu decken, und gleichzeitig die Klimapolitik voranzubringen. Für diese ambitionierten Zielsetzungen brauche es eine faktenbasierte und konstruktive Zusammenarbeit aller relevanten Kreise, so die economiesuisse.

Quelle

M.A. nach economiesuisse, Medienmitteilung, 20. April 2011

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