GB: CoRMW-Schlussempfehlungen für Abfallbeseitigung

Die Langzeitlagerung der radioaktiven Abfälle im tiefen geologischen Untergrund ist auch für Grossbritannien die am meisten zu empfehlende Lösung. Bis eine entsprechende Einrichtung den Betrieb aufnehmen kann, ist indessen für eine robuste Zwischenlagerung zu sorgen.

30. Juli 2006

Den Standortentscheid für das Langzeitlager haben die Regierung und die in Frage kommenden Gemeinden partnerschaftlich vorzubereiten. Zur Aufsicht über diesen Prozess ist sofort eine unabhängige Organisation zu schaffen. Dies sind die vier wichtigsten Schlussempfehlungen des unabhängigen Committee on Radioactive Waste Management (CoRWM) an die zuständigen Umweltminister von England, Wales, Schottland und Nordirland, die jetzt nach zweieinhalb Jahren Beratung und drei Vernehmlassungsrunden vorliegen. Sie bilden die Grundlage für die anstehenden Behördenentscheide in der Abfallfrage.
Wie der Vorsitzende des elfköpfigen Ausschusses, Professor Gordon MacKerron, bei der Vorstellung der 15 Empfehlungen betonte, war es dem CoRWM ein besonderes Anliegen, wissenschaftlich und technisch robuste, breit abgestützte Lösungen vorzuschlagen. Grossbritannien habe seit 50 Jahren radioaktive Abfälle erzeugt, ohne eine klare Vorstellung zu haben, was damit geschehen solle. Die Empfehlungen zeigten, wie am besten vorzugehen ist. Das CoRWM sei einstimmig zum Schluss gekommen, der Bau eines unterirdischen Lagers sei der beste Weg zu einer sicheren und gesicherten Langzeitlösung. Allerdings werde die Umsetzung sehr viel Zeit beanspruchen.
Konkrete Standorte schlägt das CoRWM nicht vor, jedoch ein transparentes, offenes Auswahlverfahren. Da es - unter anderem wegen gesellschaftlicher und ethischer Bedenken -erst nach vielen Jahren zum Abschluss kommen könnte, ist es dem CoRWM ein Anliegen, dass auch für die Zwischenlagerung der Abfälle robuste Lösungen geschaffen werden. Sie seien auf 100 oder mehr Jahre auszulegen. Weiter empfiehlt das CoRWM, bei der Entwicklung und Auslegung des geologischen Langzeitlagers und der ganzen Entsorgungskette flexibel zu bleiben. Dies betreffe namentlich Fragen wie die Rückholbarkeit oder die Wartezeit bis zum Versiegeln nach dem Auffüllen eines geologischen Langzeitlagers. Hier kam das CoRWM nicht zu einstimmigen Empfehlungen.
In einer ersten Stellungnahme begrüsste die Royal Society - die Wissenschaftsakademie Grossbritanniens - den CoRWM-Bericht und besonders die Empfehlung zur raschen Schaffung eines unabhängigen Aufsichtsorgans. Für den Sprecher der Royal Society, Sir David Wal-lace, ist es wichtig, dass jetzt gehandelt wird. Die Standortbestimmung und der Bau der nötigen Einrichtungen würden Jahrzehnte in Anspruch nehmen, so dass sich die Royal Society auch hinter die Empfehlungen bezüglich der Zwischenlagerung stelle.

Quelle

P.B. nach CoRWM, Mediendokumentation, und NucNet, 31. Juli 2006

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft