Gesamtenergieverbrauch 2008: so hoch wie noch nie zuvor

Nie zuvor wurde in der Schweiz mehr Energie verbraucht als im Jahr 2008. Der Gesamtenergieverbrauch nahm gegenüber dem Vorjahr um 4,1% zu und erreichte die neue Rekordmarke von 900'040 TJ. Wichtigste Gründe dafür waren die im Vergleich zum Vorjahr deutlich kältere Witterung, die positive Wirtschaftsentwicklung sowie das anhaltende Bevölkerungswachstum.

1. Juli 2009

Der Endenergieverbrauch der Schweiz lag im Jahr 2008 mit 900'040 TJ um 4,1% über dem Niveau des Vorjahres (2007: 864`900 TJ). Der bisherige Rekordwert von 892'800 TJ stammt aus dem Jahr 2005. Nachdem der Energieverbrauch während zwei Jahren abgenommen hatte (2006: -0,5%, 2007: -2,7%) war die Zunahme im Jahre 2008 so hoch wie letztmals 1991 (+4,7%). Ein Verbrauchsanstieg war sowohl bei den Brenn- und Treibstoffen wie auch bei der Elektrizität zu verzeichnen. Einzig der Kohleverbrauch, der allerdings mit 0,7 % nur einen sehr geringen Anteil am Gesamtverbrauch hat, ging zurück.

Die Brennstoffe Heizöl extra-leicht (+5,1%) und Erdgas (+6,1%) legten ebenso zu wie die Treibstoffe insgesamt (+3,2%). Einen starken Anstieg verzeichnete der Absatz von Dieselöl (+10%) und der Flugtreibstoffe (+6,9%), während der Benzinverbrauch (-2,2%) leicht rückläufig war. Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich damit im Vergleich zum Vorjahr verstärkt fort.

Starke Zunahme bei Wärmepumpen und Energieholz

Die Zunahme beim Elektrizitätsverbrauch betrug 2,3%. Einen zweistelligen Verbrauchsanstieg verzeichneten das Energieholz (+13,1%) und die übrigen erneuerbaren Energien (+14,3%), letztere hauptsächlich wegen der stärkeren Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen (+18%). Zugelegt hat auch die Fernwärme (+5,8%) ebenso wie die energetische Verwendung von Industrieabfällen (+5,1%). Weiterhin rückläufig ist die Verwendung von schweren Heizölsorten (-2,3%) und Petrolkoks (-14,7%).

Trotz hoher Heizölpreise wurde mehr geheizt

Trotz der Zunahme der Heizölpreise um rund 36% und der Erdgaspreise um 13% ist der Verbrauch dieser beiden Heizenergieträger 2008 angestiegen. Es zeigt sich damit, dass der Heizenergieverbrauch – zumindest kurzfristig – hauptsächlich durch die Witterung und nur geringfügig durch die Preisentwicklung der Brennstoffe beeinflusst wird. 2008 gab es wegen der kälteren Witterung 7,9% mehr Heizgradtage als im Vorjahr.

Volkswirtschaftliche Entwicklung treibt Energieverbrauch an

Zum hohen Gesamtenergieverbrauch trug auch die positive volkswirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2008 bei: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg um 1,6%. Der Zuwachs der mittleren Wohnbevölkerung betrug 1,2%, der höchste Zuwachs seit 1971. Der Motorfahrzeugbestand nahm um 1,1% zu und auch der Gesamtwohnungsbestand stieg weiter an. Diese gesamtwirtschaftlichen Effekte verstärkten den Einfluss der Witterung zusätzlich, so das BFE in seiner Medienmitteilung.

Quelle

D.S. nach BFE, Medienmitteilung, 19. Juni 2009

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