Geschäftsbericht 2015 der Akeb veröffentlicht
Der Gesamtenergiebezug der Aktiengesellschaft für Kernenergie-Beteiligungen Luzern (Akeb) lag im Jahr 2015 laut Geschäftsbericht mit 5,162 Mrd. kWh knapp unter dem Vorjahreswert von 5,211 Mrd. kWh (-1,0%). Die Jahreskosten waren mit rund CHF 210 Mio. höher als im Vorjahr.
Gemäss einem Vertrag zwischen der Axpo Trading AG (Axta) und der Electricité de France (EDF) hat die Axta ein Bezugsrecht von 17,5% an der verfügbaren Leistung der Blöcke 2 und 3 des Kernkraftwerks Bugey inne. Gleichzeitig verpflichtete sich die Axta zur Finanzierung von 17,5% der Erstellungs- und Betriebskosten dieser Blöcke. Die Akeb übernahm das Energiebezugsrecht und die Finanzierungsverpflichtung 1973. Gemäss einem zweiten Vertrag zwischen der Axta und der EDF verfügte die Axta über ein Energiebezugsrecht im Umfang von 200 MW auf die Lebensdauer der Blöcke 3 und 4 des Kernkraftwerks Cattenom. Dieses Recht wurde 1989 auf 202,5 MW erhöht. Gleichzeitig verpflichtete sich die Axta zur Finanzierung der anteiligen Erstellungs- und Betriebskosten. Die Akeb übernahm das Energiebezugsrecht und die Finanzierungsverpflichtung 1984 von der Axta.
Die Akeb hat im Weiteren mit der Axta einen Vertrag über die Unterbeteiligung von 15% an der Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) abgeschlossen. Der Akeb entsteht hieraus das Recht auf den Bezug von 15% der vom KKL produzierten Energie sowie die Pflicht zur Bezahlung von 15% der KKL-Betriebskosten.
Mit den genannten Verträgen hat sich die Akeb Energiebezugsrechte von jährlich rund 2,3 Mrd. kWh aus Bugey, rund 1,3 Mrd. kWh aus Cattenom und rund 1,4 Mrd. kWh aus Leibstadt gesichert.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr fanden laut Geschäftsbericht die folgenden zwei, für die Akeb relevanten Ereignisse statt:
- Im Sommer 2015 genehmigte das französische Parlament den Gesetzesvorschlag zur «Energiewende für ein grünes Wachstum», der nebst dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch eine schrittweise Reduktion des Kernenergieanteils am französischen Strommix vorsieht.
- Die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU zu einem Stromabkommen sind noch nicht abgeschlossen, sodass für die Bewirtschaftung der Grenzkapazität zwischen Frankreich und der Schweiz keine langfristig abgesicherte Lösung besteht.
Die Aktionäre der Akeb sind die Axta mit einer Beteiligung von 31%, die Stadt Zürich (20,5%), die Centralschweizerischen Kraftwerke AG (15%), die SBB AG (13,5%), die Azienda Elettrica Ticinese und die Repower AG (je 7%) sowie die SN Energie AG (6%). Die Geschäftsleitung liegt bei der Axta.
Quelle
M.A. nach Akeb, Geschäftsbericht 2015, Juli 2016