Grossbritannien: neue Betreiberin für Endlager Drigg

Die britische Nuclear Decommissioning Authority (NDA) hat den Auftrag zum Betrieb des zentralen britischen Endlagers für schwachaktive Abfälle in Drigg (Cumbria) an das internationale Konsortium Nuclear Waste Management Ltd. (NWM) vergeben. Unter der Führung der Washington Division der URS Corporation haben sich die Studsvik, die Areva und die Serco Assurance in der NWM zusammengeschlossen.

13. Apr. 2008

Der am 31. März 2008 unterzeichnete und tags darauf in Kraft getretene Vertrag besteht aus zwei Hauptteilen. Der erste ist darauf ausgerichtet, das Endlager in Drigg zu verwalten und die Kapazität in den vorhandenen Lagerkammern auch für die Zukunft sicherzustellen, die behördliche Genehmigung für den weiteren Betrieb des Standorts einzuholen und Pläne für die langfristige Zukunft des Standorts zu entwickeln. Mit dem zweiten Hauptteil des Vertrages wird das Konsortium beauftragt, eine ganz Grossbritannien umfassende Strategie für schwachaktive Abfälle zu entwickeln, um die Zunahme des Abfallvolumens, die aufgrund der von der NDA geplanten Stilllegung britischer Kernkraftwerke erwartet wird, zu bewältigen.

Die Laufzeit des Vertrages beträgt fünf Jahre mit der Option, ihn um bis zu zwölf Jahre zu verlängern. Das Auftragsvolumen beträgt für die ersten fünf Jahre GBP 125 Mio. (CHF 248 Mio.). Sollten alle Vertragsverlängerungsoptionen ausgeübt werden, so beliefe es sich auf GBP 500 Mio. (CHF 995 Mio.).

Historischer Meilenstein

Die NDA bezeichnet die Vertragsunterzeichnung in ihrer Medienmitteilung als historischen Meilenstein der zivilen britischen Nuklearindustrie. Dies sei die erste wettbewerbliche Vergabe der Verwaltung einer Einrichtung der NDA, wie dies vom Energy Act 2004 vorgeschrieben wird. Weitere Vergaben würden folgen.

Das Endlager Drigg für schwachaktive Abfälle an der Westküste Englands befindet sich in unmittelbarer Nähe der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield und wurde bis Ende März 2008 von der British Nuclear Fuels plc (BNFL) betrieben. Die oberflächennahe Einlagerung begann im Jahr 1959.

Quelle

D.S. nach NDA, Studsvik und URS Corporation, Medienmitteilungen, 31. März 2008

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft