Hälfte der Schweizer Bevölkerung meint, Kernkraftwerke seien «sehr gefährlich»

Fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung schätzt Kernkraftwerke als «sehr gefährlich» ein. Dies geht aus einer im Frühsommer 2011 durchgeführten Meinungsumfrage des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

20. Jan. 2012

Das BFS führt neu im Rahmen der Volkszählung auch Mehrthemenbefragungen, sogenannt Omnibus-Befragungen, durch. Ein Teil der Umfrage, die sie zwischen Mai und Juni 2011 – also kurz nach dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi – erstmals durchgeführte, war dem Thema Umwelt gewidmet. Befragt wurden 5129 Schweizer Bewohner im Alter zwischen 15 und 74 Jahre.

Befragt nach ihrer Einschätzung der Gefahr für Mensch und Umwelt, antworteten 47% der Umfrageteilnehmer, dass sie Kernkraftwerke als «sehr gefährlich» einschätzten und 34% mit «eher gefährlich». Weniger häufig als «sehr gefährlich» eingeschätzt werden beispielsweise der Verlust der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten (37%) und der Anstieg der globalen Temperatur aufgrund des Klimawandels (33% – und dort antworteten 46% mit «eher gefährlich»). Bei der Einschätzung der Gefahr von Gentechnik zeigen sich je nach Anwendungsgebiet deutliche Unterschiede: während 30% der Befragten die Gentechnik zur Herstellung von Lebensmittel als «sehr gefährlich» einschätzten, waren es bei der Gentechnik in Medizin und Forschung knapp die Hälfte mit 14%.

Differenzierte umweltrelevante Verhaltensweisen

Ein kontrastreiches Bild ergab sich beim umweltrelevanten Verhalten im Alltag: 45% der Bevölkerung reduzieren die Heiztemperatur immer, wenn die Wohnung für mindestens zwei Tage leer steht. 21% reduzieren die Heiztemperatur nie, auch wenn es technisch möglich wäre. Beim Kauf von kleineren elektrischen Geräten oder Leuchtmitteln achten 35% der Bevölkerung immer auf deren Stromverbrauch und 11% tun dies nie. Beim Konsum von Nahrungsmitteln ist das Verhalten weniger differenziert: 7% der Bevölkerung konsumieren ausschliesslich «biologische Produkte», während 9% dies nie tun.

Quelle

D.S. nach BFS, Medienmitteilung, 17. Januar 2012

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