IAEO: Langzeitbetrieb von Doel-1 und -2 untersucht

Ein Expertenteam der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat die Sicherheit der Einheiten Doel-1 und -2 für den Langzeitbetrieb geprüft. Die Untersuchung fand im Rahmen einer SALTO-Mission (Safety Aspects of Long Term Operation) statt.

4. Juli 2019

Die IAEO hatte die beiden Blöcke Doel-1 und -2 zuletzt im Februar 2017 für eine SALTO-Mission unter die Lupe genommen. Auf Wunsch der belgischen Agence fédérale de contrôle nucléaire (FANC-AFCN) führte die IAEO nun eine Nachfolgemission bei den beiden Druckwasserreaktorblöcken durch. Das Expertenteam überprüfte vom 25. bis 28. Juni 2019, inwieweit die Empfehlungen und Vorschläge von 2017 umgesetzt worden sind. Es kam zu Schluss, dass die Kraftwerksleitung die Organisation beim Alterungsmanagement verbessert, eine Sicherheitsanalyse aktualisiert sowie Fortschritte beim Wissensmanagement erzielt hat. Das Team stellte aber auch fest, dass weitere Arbeiten nötig sind, um sicherzustellen, dass alle Komponenten und Bauteilte im Alterungsmanagement berücksichtigt werden.

Das IAEO-Team übergab der Kraftwerksleitung und der FANC-AFCN am Ende der Mission einen vorläufigen Missionsbericht. Ein finaler Bericht soll in drei Monaten der Kraftwerksleitung, der nuklearen Aufsichtsbehörde und der Regierung Belgiens ausgehändigt werden.

Am Standort Doel gut 50 km nördlich von Brüssel stehen vier Druckwassereinheiten. Die beiden älteren Blöcke, Doel-1 und -2, sind seit 1975 kommerziell in Betrieb. Doel-3 folgte 1982 und Doel-4 1985. Belgien verfügt zusammen mit den drei Blöcken von Tihange insgesamt über sieben Kernkraftwerkseinheiten, die rund die Hälfte des inländischen Stroms produzieren.

Ausstieg bis 2025 geplant

Die belgische Regierung hat im Frühling 2018 einen neuen «Energiepakt» verabschiedet, der am Kernenergieausstieg Belgiens festhält. Nach den derzeitigen Plänen soll Doel-3 als erste Einheit Belgiens 2022 den Betrieb einstellen. 2023 soll Tihange-2 folgen. Die Stilllegung der übrigen Einheiten ist für 2025 vorgesehen.

Quelle

M.B. nach IAEO, Medienmitteilung, 1. Juli 2019

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