IAEO unterstützt Kampf gegen Zikavirus

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat EUR 2,3 Mio. (CHF 2,5 Mio.) für ein Projekt gegen die Verbreitung des Zikavirus gesprochen.

21. März 2016

Mit Hilfe der sogenannten Sterile Insect Technique (SIT) will die IAEO in Zusammenarbeit mit der Food and Agriculture Organization (FAO) die Population der für die Verbreitung des Zikavirus verantwortliche Aedes-Stechmücke verringern. Bei der SIT-Methode werden in Aufzuchten gehaltene männliche Steckmücken mit Gammastrahlen unfruchtbar gemacht. Wenn sich die freigelassenen Männchen mit wildlebenden Weibchen paaren, werden keine Nachkommen gezeugt, denn weibliche Aedes-Stechmücken paaren sich in ihrem Leben nur einmal. Somit kann die Population und damit die Verbreitung des Zikavirus markant verringert werden, so die IAEO. Die Methode werde seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich gegen Schädlinge und seit 2004 auch gegen Mücken eingesetzt.

Die IAEO plant, lokale Behördenmitarbeiter unter anderem in der Anwendung der SIT-Methode zu schulen und den Informationsaustausch zwischen den Ländern zu fördern. Das für eine Dauer von vier Jahren angesetzte Projekt soll im April 2016 in Zusammenarbeit mit der WHO, der Pan American Health Organization (PAHO) sowie lokalen Gesundheitsbehörden lanciert werden.

Die IAEO und die FAO helfen derzeit mit der gemeinsam geführten Division of Nuclear Techniques in Food and Agriculture über 50 Ländern, die SIT-Methode anzuwenden. 15 dieser Projekte betreffen die Bekämpfung von Stechmücken.

Das Zikavirus wird hauptsächlich von Aedes-Stechmücken verbreitet. Die Spezies überträgt zudem auch Dengue- und Gelbfieber sowie weitere Krankheitserreger. Das Zikavirus wurde das erste Mal in den 1940er-Jahren in Ostafrika identifiziert. In den 1960er- und 1970er-Jahren gab es kleinere Ausbrüche in Westafrika und in Asien. 2007 trat eine Epidemie in Polynesien auf. Der sich nun auf dem amerikanischen Kontinent verbreitende Erregerstamm ist gemäss FAO näher mit dem Stamm aus Polynesien verwandt als mit demjenigen aus Afrika. Die World Health Organization (WHO) geht davon aus, dass sich 2016 in den betroffenen Regionen drei bis vier Millionen Menschen mit dem Virus infizieren könnten.

Quelle

M.B. nach IAEO, Medienmitteilung, 8. März 2016, sowie FAO, verschiedene Quellen

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