IEA: erste Anzeichen einer Energie-Revolution erkennbar

Seit mehreren Jahren weist die Internationale Energieagentur (IEA) darauf hin, dass es einer Energie-Revolution bedarf, die sich weitgehend auf die Einführung CO2-armer Technologien stützen muss, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Erste Anzeichen einer solchen Revolution seien erkennbar, proklamiert die IEA in den «Energietechnologischen Perspektiven 2010» (ETP 2010).

19. Juli 2010

Die Autoren der ETP 2010 sind sich sicher, dass eine CO2-emissionsarme Zukunft nicht nur der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels ist, sondern auch ein wirkungsvolles Instrument zur Verbesserung der Versorgungssicherheit und der wirtschaftlichen Entwicklung. Bereits seien erste Anzeichen einer Energie-Revolution – beispielsweise der Ausbau der Kernenergienutzung – erkennbar. Dies sind jedoch gemäss IEA nur erste kleine, isolierte Schritte auf dem langen Weg hin zu anderen Formen der Energieversorgung und des Energieverbrauchs.

Blue-Map-Szenario: Halbierung der CO2-Emissionen bis 2050

Die Vorhersagen der ETP 2010 basieren auf verschiedenen Szenarien. Das Basisszenario folgt dem Referenzszenario des World Energy Outlook 2009, das bis 2030 reicht, und verlängert es bis 2050. Dabei wird unterstellt, dass von staatlicher Seite keine neuen energie- und klimapolitischen Massnahmen eingeführt werden. Das Blue-Map-Szenario ist hingegen zielorientiert: Bis 2050 sollen die energiebedingten weltweiten CO2-Emissionen im Vergleich zu 2005 halbiert werden. Dieses Szenario hätte bis 2050 beispielsweise einen Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Öl um 27% gegenüber 2007 zur Folge. Aber auch bei diesem Szenario würde die Primärenergienachfrage der fossilen Brennstoffe Mitte dieses Jahrhunderts immer noch 46% betragen.

Teil der Lösung: 30 neue Kernkraftwerke pro Jahr

Die ETP 2010 konzentrieren sich für die nahe Zukunft auf zwei wichtige Parameter zur Realisierung des Blue-Map-Szenarios, einerseits eine Erhöhung der weltweiten Energieeffizienzmassnahmen auf das Niveau der OECD-Länder und andererseits die Dekarbonisierung des Elektrizitätssektors. Hierfür müssten die Anteile der Kernenergie und der Erneuerbaren an der Stromproduktion dramatisch erhöht werden. Bei der Kernenergie rechnen die Autoren der ETP 2010 mit dem Neubau von 30 Werken pro Jahr bis 2050.

Die Kosten zur Erreichung des Blue-Map-Szenarios bis 2050 liegen um USD 46'000 Mrd. (CHF 49'000 Mrd.) höher als das Basisszenario. Die meisten dieser Kosten sind gemäss IEA Ausgaben der Konsumenten für effizientere und CO2-arme Endprodukte, hauptsächlich für Fahrzeuge. Die Erträge aus den Investitionen zur Erreichung des Szenarios beziffert die IEA mit USD 112'000 Mrd.

Quelle

D.S. nach IEA, «Energietechnologische Perspektiven 2010 – Szenarien und Strategien bis 2050», Pressemitteilung und Zusammenfassung, 1. Juli 2010

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