IEA: Kernenergie-Investitionen übersteigen 70 Milliarden US-Dollar
Die weltweiten Investitionen in die Kernenergie erleben ein bemerkenswertes Comeback. Laut einem aktuellen Report der Internationalen Energieagentur (IEA) stiegen die Ausgaben für neue Kernkraftwerke und Modernisierungen in den letzten fünf Jahren um 50% und sollen 2025 die Marke von 70 Milliarden US-Dollar überschreiten.

Laut der jüngsten Ausgabe des World Energy Investment Report der Internationalen Energieagentur IEA wurde im Jahr 2024 eine endgültige Investitionsentscheidung für mehr als 8 GW neue Kernenergie getroffen. Damit wurden die Investitionen in die Kernenergie trotz erhöhter geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit fortgeführt.
Dem Bericht zufolge werden die Kapitalflüsse in den weltweiten Energiesektor im Jahr 2025 auf USD 3,3 Billionen steigen, was einem realen Anstieg von 2% gegenüber 2024 entspricht. Insgesamt fliessen rund USD 2,2 Billionen in erneuerbare Energien, Kernenergie, Netze, Speicher, emissionsarme Kraftstoffe, Energieeffizienz und Elektrifizierung – doppelt so viel wie die USD 1,1 Billionen, die in Öl, Erdgas und Kohle investiert werden.
Die IEA prognostiziert, dass der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Stromerzeugung bis 2035 auf über 25% steigen könnte – ein signifikanter Anstieg gegenüber den heutigen etwa 9%.
SMRs: Neue Dynamik durch Tech-Industrie
Insbesondere die Nachfrage der Technologiebranche nach stabiler und CO₂-freier Energie verleiht der Entwicklung kleiner, modularer Reaktoren (SMRs) zusätzlichen Schwung. Dank ihres konstanten Lastprofils sind SMRs für energieintensive Anwendungen wie Rechenzentren attraktiv. Dies führte zu zahlreichen Stromabnahmeverträgen mit grossen Technologiekonzernen und trug zur Reaktivierung stillgelegter Reaktoren bei. Allein im Jahr 2024 wurden weltweit rund 27 GW an neuer oder wieder in Betrieb genommener Kapazität hinzugefügt, insbesondere in den China, USA, Japan und Südkorea.
Trotz des positiven Trends betont die IEA, dass staatliches Engagement weiterhin unerlässlich ist. Grossinvestitionen in neue Reaktoren erfordern stabile politische Rahmenbedingungen und langfristige Strategien.
Quelle
S.D. nach NucNet, 5. Juni 2025