ILK: Gorleben und Konrad revitalisieren

Seit dem 1. Oktober 2000 sind in Gorleben alle untertägigen Erkundungsarbeiten zur Abklärung der Eignung als geologisches Tiefenlager für langlebige, Wärme abgebende Abfälle unterbrochen. Die Errichtung des Endlagers Konrad für nicht Wärme abgebende Abfälle konnte trotz erteilter Genehmigung noch nicht beginnen, da sie vor Gericht beklagt wurde.
In der Stellungnahme schildert und diskutiert die ILK wissenschaftliche, ethische und rechtliche Fragen im internationalen Kontext. Besonderes Augenmerk widmet sie dem Betrachtungszeitraum und der Dosis für künftige Bevölkerungen bei der Sicherheitsanalyse sowie der Reversibilität und Rückholbarkeit. Unter Berücksichtung früherer Forderungen bewertet die ILK die gegenwärtige Lage in Deutschland und in vergleichbaren Ländern, um darauf ihre Empfehlungen aufzubauen: Zusätzlich zur möglichst raschen Wiederaufnahme der Erkundung fordert sie für Gorleben eine Langzeit-Sicherheitsstudie sowie die Bewertung des ganzen Endlagerprogramms durch eine internationale Peergroup. Ausserdem sei der Bau eines Untertaglabors für Salzformationen zu prüfen. Ferner empfiehlt die ILK, die rechtlichen, administrativen und organisatorischen Strukturen mit den internationalen Entwicklungen abzustimmen. Besonderen Wert legt sie auf eine klare Trennung zwischen dem Errichter und Betreiber des Endlagers auf der einen und der Genehmigung sowie Aufsicht auf der anderen Seite. Schliesslich hält die ILK den Einbezug der lokalen Bevölkerung in den Entscheidungsprozess nach dem schwedischen und finnischen Modell für empfehlenswert.