Inir-Mission in Sri Lanka abgeschlossen

Auf Einladung der srilankischen Regierung hat ein Expertenteam der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) im April 2022 einen sechstägigen Integrated Nuclear Infrastructure Review (Inir) durchgeführt. Inir-Missionen sollen IAEO-Mitgliedstaten dabei unterstützen, den Stand ihrer Infrastruktur, die sie für den Einstieg in die Stromproduktion aus Kernenergie benötigen, zu evaluieren.

21. Apr. 2022
Prof. S.R.D. Rosa, Vorsitzender des Sri Lanka Atomic Energy Board (links), mit dem Leiter des Inir-Teams, Jose Bastos, von der Abteilung für die Entwicklung der nuklearen Infrastruktur der IAE
Prof. S.R.D. Rosa, Vorsitzender des Sri Lanka Atomic Energy Board (links), mit dem Leiter des Inir-Teams, Jose Bastos, von der Abteilung für die Entwicklung der nuklearen Infrastruktur der IAEO.
Quelle: IAEO

Sri Lanka prüft die Einführung der Kernenergie als eine der Massnahmen zum Ausbau und zur Diversifizierung seiner Stromerzeugung sowie zur Verringerung seiner CO2-Emissionen, um bis 2050 einen kohlenstoffneutralen Stromsektor zu schaffen.

Das Inir-Team überprüfte den Stand der Entwicklung der nuklearen Infrastruktur anhand der Kriterien der ersten Phase des Meilensteinkonzepts der IAEO, das detaillierte Leitlinien für die drei Entwicklungsphasen (consider, prepare, construct) enthält. In Phase 1 wird bewertet, ob ein Land bereit ist, eine «sachkundige Verpflichtung» zu einem Kernenergieprogramm einzugehen.

IAEO-Meilensteinkonzept
Die Inir-Mission der IAEO konzentriert sich auf die erste Phase der drei Entwicklungsphasen des IAEO-Meilensteinkonzepts – consider, prepare, construct.
Quelle: IEAO

Der Leiter des Inir-Teams, Jose Bastos von der Abteilung für die Entwicklung der nuklearen Infrastruktur der IAEO, sagte: «Das Inir-Team kam zum Schluss, dass Sri Lanka die relevanten Interessengruppen in die Überlegungen zur Einführung der Kernenergie einbezogen und die entsprechenden Studien eingeleitet hat, um die Regierung in die Lage zu versetzen, eine Entscheidung über das Kernenergieprogramm zu treffen.»

Vor der Mission erstellte Sri Lanka einen Selbstbeurteilungsbericht und übermittelte der IAEO entsprechende Unterlagen zu allen Infrastrukturfragen.

Das Inir-Team erklärte, Sri Lanka müsse «seine vorläufige Machbarkeitsstudie zur Einführung eines Kernenergieprogramms weiterentwickeln» und «die Analyse des für die Kernenergie erforderlichen Rechts- und Regulierungsrahmens, einschliesslich der Vorbereitungen für die Einrichtung einer unabhängigen Regulierungsbehörde, abschliessen». Darüber hinaus wies das Team auf die Notwendigkeit hin, die für ein Kernenergieprogramm erforderlichen Humanressourcen und Kompetenzen weiter auszubauen. Es forderte das Land auf, seine bereits vielversprechenden Aktivitäten zur Einbeziehung der Interessengruppen weiter zu intensivieren.

Der Vorsitzende des Sri Lanka Atomic Energy Board, Prof. S.R.D. Rosa, nahm die Ergebnisse mit Genugtuung entgegen und sagte: «Strom ist für das Funktionieren der Gesellschaft lebenswichtig, und die kontinuierliche Produktion von Nuklearstrom wird uns helfen, Engpässe und Ausfälle zu vermeiden. Die Ergebnisse dieser Inir-Mission werden uns dabei unterstützen, die nächsten Schritte in der Entwicklung der Kernenergie voranzutreiben.» Denn Sri Lanka wolle seine Wirtschaft weiterentwickeln und gleichzeitig die Emissionen auf Null reduzieren.

Die Umsetzung der Empfehlungen und Vorschläge des Teams liegt im Ermessen des Mitgliedstaates, der die Mission beantragt hat. Die IAEO veröffentlicht den Bericht der Inir-Mission 90 Tage nach seiner Übermittlung an den Mitgliedstaat auf ihrer Website, es sei denn, der Staat bittet die IAEO schriftlich darum, dies nicht zu tun.

Quelle

M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 14. April 2022

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