Investitionen in den Langzeitbetrieb prägen die Stromproduktion 2021

Im Jahr 2021 haben die vier Schweizer Kernkraftwerke netto 18,6 Mio. Megawattstunden (MWh) Strom produziert (Vorjahr: 23,1 Mio. MWh). Grund für den Rückgang waren zeitintensive Modernisierungsprojekte im Kernkraftwerk Leibstadt, die eine sechsmonatige Revisionsabstellung nach sich zogen. Trotzdem haben die Schweizer Kernanlagen im Jahr 2021 rund ein Viertel des konsumierten Schweizer Stroms erzeugt.

31. Jan. 2022
Das Kernkraftwerk Beznau
Block 1 des KKB erzeugte Dank einer hohen Zeitverfügbarkeit von 96,5% eine Strommenge von netto 3,05 Mio. MWh (Vorjahr: 2,9 Mio. MWh). Mit 2,8 Mio. MWh netto blieb Block 2 mit einer revisionsbedingten Verfügbarkeit von 89,9% nur knapp unter der Vorjahresproduktion von 2,9 Mio. MWh.
Quelle: Axpo

Die Schweizer Kernkraftwerke produzierten im Jahr 2021 netto 18'576’330 MWh elektrische Energie (Vorjahr 23'119'157 MWh). Dabei sind auch 104’641 MWh mitberücksichtigt, welche die Kernkraftwerke Beznau-1 und -2 (24’294 MWh) und Gösgen (80’347 MWh) in Form von Fernwärme an regionale Wohngebäude und Gewerbebetriebe abgaben.

Die vier Kernkraftwerkseinheiten gehören zur systemrelevanten Infrastruktur der Schweiz. Deshalb haben sie auch 2021, sowohl im Normalbetrieb als auch während der jeweiligen Revisionsabstellung, besonders strikte und über die behördlichen Anordnungen hinausgehende Corona-Schutzmassnahmen umgesetzt.

Detaillierte Produktionszahlen der Kraftwerke
KKW Beznau-1 und 2 (KKB): Dank einer hohen Zeitverfügbarkeit von 96,5% steigerte Block 1 des Kernkraftwerks Beznau die erzeugte Strommenge auf netto 3,05 Mio. MWh (Vorjahr: 2,9 Mio. MWh). Mit 2,8 Mio. MWh netto blieb Block 2 mit einer revisionsbedingten Verfügbarkeit von 89,9% nur knapp unter der Vorjahresproduktion von 2,9 Mio. MWh.

Seit Inbetriebnahme wurden insgesamt mehr als CHF 2,5 Mrd. in die Sicherheit und Zuverlässigkeit der beiden Anlagen investiert. Dank den umfangreichen Nachrüstungen und Modernisierungen erfüllen Beznau-1 und -2 alle regulatorisch und gesetzlich festgelegten Sicherheitsanforderungen und entsprechen den international anerkannten Normen der Internationalen Atomenergieorganisation (IEAO).

KKW Gösgen (KKG): Mit netto 7,9 Mio. MWh verzeichnete das Kernkraftwerk Gösgen 2021 eine leicht tiefere Produktion (Vorjahr: 8,3 Mio. MWh). Die Verfügbarkeit betrug 90,2%. Während der Jahreshauptrevision wurde neben den wiederkehrenden Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten der Generator einer Grossrevision unterzogen, der Kondensatkühler ausgetauscht und die Deionatbecken zur Erweiterung der Wasserreserven an das Notstandsystem angeschlossen. Zudem wurden 355 Stützfüsse des Kühlturms saniert.

Das Kernkraftwerk Gösgen konzentriert sich seit mehr als drei Jahren auf Projekte zur stetigen Modernisierung und Erhöhung der Anlagensicherheit. In diese Projekte wird das KKG bis 2029 rund 700 Millionen Franken investieren.

KKW Leibstadt (KKL): In einer sechsmonatigen Jahresrevision setzte das Werk neben Instandhaltungs- und Erneuerungsprojekten zwei grosse Modernisierungen um. Deshalb reduzierte sich die Gesamtproduktion auf netto 4,8 Mio. MWh (Vorjahr: 9,1 Mio. MWh). Mit dem Ersatz des Kondensators sowie dem Umbau des Reaktorumwälzsystems brachte das KKL zwei wichtige Grosskomponenten auf den neusten technischen Stand. Die neuen, effizienteren Anlagenteile erlauben dem jüngsten und stärksten Schweizer Kernkraftwerk zudem eine Leistungssteigerung, dies bei gleichbleibender Reaktorleistung.

Seit 2010 hat die Kernkraftwerk Leibstadt AG im Hinblick auf den Langzeitbetrieb mehr als CHF 1 Mrd. in die Erneuerung und Sicherheit der Anlage investiert. Damit kann das Kraftwerk auch künftig einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Schweiz leisten.

Die Stromproduktion der Schweizer KKW im Jahr 2021
Die nukleare Stromproduktion der Schweizer Kernkraftwerkseinheiten im Jahr 2021.
Quelle: Swissnuclear

Zuverlässiger Langzeitbetrieb für eine höhere Versorgungssicherheit
Die Schweizer Kernkraftwerke sind seit über 50 Jahren ein Pfeiler der sicheren Stromversorgung. Gerade im Winter liefern sie bis zur Hälfte der heimischen Produktion. Will die Schweiz ihre Stromversorgung sichern und gleichzeitig ihre Klimaziele erreichen, wird sie noch auf längere Zeit auf die zuverlässige und klimafreundliche Produktion der heimischen Kernkraftwerke angewiesen sein. Der Langzeitbetrieb der bestehenden Kernkraftwerke ist mittelfristig unabdingbar für die Versorgungssicherheit.

KKW: attraktive Arbeitgeber
Ende 2021 beschäftigten die Schweizer Kernkraftwerke insgesamt 1592 Mitarbeitende verteilt auf 1546,8 Vollzeitstellen (Vorjahr: 1537). Davon standen 45 Jugendliche in einer Ausbildung, u.a. zum/zur AutomatikerIn, ElektronikerIn, PolymechanikerIn, Kaufmann/frau, InformatikerIn und LaborantIn. Besucherführungen waren im zweiten Jahr der Pandemie in allen Werken weiterhin stark eingeschränkt. Im Kernkraftwerk Beznau fanden lediglich im zweiten Halbjahr 23 Werkführungen für insgesamt 264 Interessierte statt. Das Besucherzentrum des Kernkraftwerks Gösgen eröffnete Mitte September 2021 seine neue Ausstellung und begrüsste im Rahmen von Werkrundgängen 1824 Besucherinnen und Besucher. Das Infozentrum des Kernkraftwerks Leibstadt blieb mehrere Monate geschlossen und aktualisierte seine Exponate. Die neue, digitalisierte Ausstellung wurde im November 2021 wiedereröffnet.

Quelle

A.D. nach Swissnuclear, Medienmitteilung, 31. Januar 2022

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