Italien will wieder Kernkraftwerke

Die neue italienische Regierung unter Ministerpräsident Silvio Berlusconi will in der laufenden fünfjährigen Legislaturperiode mit dem Bau von mehreren Kernkraftwerken beginnen. Damit setzt Italien nach dem Ausstieg vor mehr als 20 Jahren wieder auf die Nutzung der Kernenergie.

3. Juni 2008
Claudio Scajola: «Die Rückkehr zur Kernenergie ist eine feierliche Verpflichtung, die Ministerpräsident Berlusconi der neuen Regierung übertragen hat. Wir werden dieser Verpflichtung mit Überzeugung und Entschlossenheit nachkommen.»
Claudio Scajola: «Die Rückkehr zur Kernenergie ist eine feierliche Verpflichtung, die Ministerpräsident Berlusconi der neuen Regierung übertragen hat. Wir werden dieser Verpflichtung mit Überzeugung und Entschlossenheit nachkommen.»
Quelle: pierpaolo.pizzimbone@flickr.com

An der Generalversammlung des Unternehmer- und Arbeitgeberverbands Confindustria vom 22. Mai 2008 hat der neue italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung Claudio Scajola angekündigt, dass bis spätestens 2013 der «Grundstein für den Bau mehrerer Kernkraftwerke der jüngsten Generation» in seinem Land gelegt sein werde. «Nur Kernkraftwerke erlauben es, Strom in grossen Mengen sicher, zu wettbewerbsfähigen Preisen und umweltfreundlich zu produzieren», sagte Scajola. Er versprach auch, die Frage der Entsorgung der bereits vorhandenen radioaktiven Abfälle voranzutreiben.

Nach dem Reaktorunfall im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl 1986 hatte Italien in einem Referendum den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Von 1987 bis 1990 wurden die drei damals noch in Betrieb stehenden Kernkraftwerke Latina (153 MW, GCR), Caorso (860 MW, BWR) und Trino (260 MW, PWR) stillgelegt. Die Einheit Garigliano (150 MW, BWR) war bereits 1982 vom Netz genommen worden.

Quelle

M.A. nach Rede von Claudio Scajola, 22. Mai 2008

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