Italien: Zusammenarbeit zwischen Newcleo und dem Verband der italienischen Zement- und Betonindustrie
Newcleo, der Entwickler bleigekühlter Schneller Reaktoren der Generation IV, hat mit Federbeton, dem Verband der italienischen Zement- und Betonindustrie, eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Ein möglicher Einsatz der Reaktoren in der schwer zu dekarbonisierenden Zement- und Betonindustrie soll untersucht werden. Ebenfalls geht es um Forschung und Entwicklung für hochleistungsfähige Baustoffe für fortgeschrittene Kerntechnologien.

Der französisch-italienische Reaktorentwickler Newcleo entwickelt modulare bleigekühlte Schnelle Reaktoren der Generation IV, die zu den Advanced Modular Reactors (AMRs) zählen. Solche Reaktoren können neben klimafreundlichem Strom auch saubere Prozesswärme zur Verfügung stellen und Unternehmen dabei helfen, CO2-Neutralität zu erreichen. AMR eignen sich somit für einen Einsatz in schwer zu dekarbonisierenden Industriebereichen, in denen gemäss Newcleo «herkömmliche Lösungen für erneuerbare Energien sich als unzureichend erwiesen haben, um die Klimaziele ohne Einbussen bei der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen». Der erste Testreaktor LFR-AS-30 von Newcleo soll bis Ende 2031 in Frankreich in Betrieb gehen, während der endgültige Investitionsentscheid für die erste kommerzielle 200-MW-Anlage LFR-AS-200 voraussichtlich um 2029 herum getroffen wird.
Partnerschaften von Newcleo mit Italiens energieintensiver Industrie
Am 26. Juni haben Newcleo und Federbeton eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Der italienische Verband der Zement- und Betonindustrie möchte den Einsatz der Newcleo-Technologien in der Zementindustrie untersuchen, die sehr energieintensiv sei und wichtige, unersetzbare Materialien für die sozioökonomische Entwicklung produziere. «Daher benötigt sie eine Energieversorgung, die nicht nur nachhaltig, sondern auch stabil und unabhängig von potenziell destabilisierenden externen Faktoren ist», schrieb der Verband. Newcleo und der Verband werden auch Möglichkeiten untersuchen für Forschung und Entwicklung im Bereich hochleistungsfähiger Baumaterialien, die für die Anforderung der Kerntechnologie der nächsten Generation ausgelegt seien.
Bereits zuvor hatte Newcleo mit Unternehmen aus schwer zu dekarbonisierenden Industriebereichen Partnerschaften geschlossen, darunter Danieli (für grüne Stahlproduktion), Maire (für Anlagen für grüne Chemie), Fincantieri (für Schiffsantriebe) und Saipem (für Offshore-Plattformen).
Quelle
B.G. nach Newcleo, Medienmitteilung, 26. Juni 2025
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