Italienische Regierung legt nuklearen Entsorgungsplan vor

Italien wird in den kommenden 20 Jahren für den Abbruch der vier 1990 endgültig abgestellten Kernkraftwerke des Landes und den Bau eines nationalen Lagers für radioaktive Abfälle umgerechnet knapp SFr. 5 Mrd. investieren müssen.

19. Dez. 1999

Dies hat Industrieminister Pierluigi Bersani nach der Gründung der Società gestione impianti nucleari per azioni (Sogin) bekannt gegeben, die als besondere Tochtergesellschaft des soeben privatisierten nationalen Elektrizitätsversorgungsunternehmens Enel deren nukleare Verpflichtungen übernimmt. Die Sogin, die im Wesentlichen aus der bisherigen Enel-Abteilung SGN besteht, wird mit dem Umsetzen der Entsorgungspläne betraut.
Entsprechend soll die Sogin in den kommenden zehn Jahren alle flüssigen radioaktiven Rückstände an den bisherigen Nuklearstandorten verfestigen und sie zusammen mit den dort gelagerten festen Abfällen in ein zentrales nationales Lager überführen. Vorher wird die Sogin einen Standort für dieses Lager zu finden und es zu errichten haben. Das Lager soll auch die hochradioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung und die nicht wiederaufgearbeiteten bestrahlten Brennstoffe aufnehmen. Schliesslich soll die Sogin die vier Kernkraftwerksblöcke des Landes abbrechen, die Abfälle beseitigen und die Standorte wieder in den Zustand einer "grünen Wiese" zurückführen.
Die Finanzierung dieser Arbeiten ist nur zu rund einem Fünftel durch die bestehenden Entsorgungsrückstellungen der Enel gesichert. Die Regierung beabsichtigt daher, in Italien künftig einen Entsorgungszuschlag auf der elektrischen Energie zu erheben.

Quelle

P.B. nach NucNet vom 20. Dezember 1999

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