Iter-Kandidaturen Japans und der EU

Delegationen der EU, Japans, Kanadas und Russlands haben anfangs Juni 2002 im französischen Cadarache in einer weiteren Verhandlungsrunde die internationale Vereinbarung vorbereitet, die zur gemeinsamen Verwirklichung des Iter-Projekts führen soll. Sie nahmen dabei die Vorschläge der EU und Japans entgegen, den Standort des thermonuklearen Versuchsreaktors zu beherbergen.

5. Juni 2002

Nachdem Kanada bereits letztes Jahr einen Standort angeboten hatte, bestätigte die EU jetzt offiziell ihre beiden Kandidaten Cadarache in Frankreich und Vandellos in Spanien. Ende Mai hatte die japanische Regierung Rokkasho-mura in der Präfektur Aomori als möglichen Standort für das Projekt ausgewählt, und die japanische Delegation schlug diese Gemeinde als weitere Kandidatur vor. Rokkashomura verfügt bereits über verschiedene Kernanlagen, so die japanische Wiederaufarbeitungseinheit. Die Standortvorschläge bestätigen das grundsätzliche Interesse der Partner, das Projekt weiter zu fördern, und umfassen Finanzierungs- sowie Kostenteilungspläne. Die Delegationen werden sich im September dieses Jahres für die nächste Verhandlungsrunde in Toronto treffen.
Der Bau des Iter soll rund USD 4 Mrd. kosten und zehn Jahre dauern, der Betrieb weitere 10-20 Jahre. Der Iter ist ein Fusionsreaktor nach dem Prinzip des Tokamaks, aber doppelt so gross wie jede bestehende Anlage. Mit einer Fusionsleistung von 410 MW und einer Plasmaeinschlusszeit von 3,7 s erreichen seine Parameter die Grössenordnung, die für ein Kraftwerk nötig sein wird.

Quelle

P.B. nach Medienmitteilung von www.iter.org, 6. Juni 2002

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