Jahresbericht 2002 des Forschungszentrums Karlsruhe

Nachdem die Helmholtz-Gemeinschaft Ende 2001 in einen eingetragenen Verein (e.V.) umgewandelt wurde, werden neu nicht mehr die Zentren direkt, sondern sechs Forschungsbereiche - Erde und Umwelt, Energie, Gesundheit, Verkehr und Weltraum, Struktur der Materie und Schlüsseltechnologien finanziell dotiert, wie dem Jahresbericht 2002 des deutschen Forschungszentrums Karlsruhe zu entnehmen ist.

31. März 2003

Das Forschungszentrum Karlruhe erhofft sich nach Stellenabbau und Haushaltsstagnation in den 90er-Jahren von dem neuen System wieder verstärkte Anerkennung und Haushaltszuwächse. Mehr finanzielle Mittel benötigt das Zentrum laut dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Manfred Popp vor allem in den Bereichen Nanotechnologie und Strukturbiologie sowie für das Grossexperiment Katrin, welches die Bestimmung der Neutrinomasse zum Inhalt hat, für die Synchrotronstrahlungsquelle Anka und für die Entwicklung neuer vernetzter Rechensysteme.
Im Forschungsbereich Energie sind die Programme Kernfusion, Nukleare Sicherheitsforschung und Rationelle Energieumwandlung angesiedelt. Das Forschungszentrum Karlsruhe arbeitet im Kernfusionprojekt Iter mit. Die leistungsstarke Mikrowellenheizung (140 GHz, 1 MW), auch Gyrotron genannt, die zur Aufheizung des Plasmas im Reaktor auf 100 Mio.°C dienen wird, wurde in Karlsruhe entwickelt und bereits in experimentellen Fusionsanlagen eingesetzt. Die bei -269°C betriebene supraleitende Spule für den Einschluss des Plasmas im Reaktor wurde in der europaweit grössten Spulentestanlage Toska erprobt. Besagte Spule wiegt 601 und vermag Ströme von bis zu 80 kA zu leiten, was mehrmals in Tests bestätigt wurde. Weiter ist das Zentrum federführend bei der Entwicklung eines heliumgekühlten Tritium-Brutblankets für den Fusionsreaktor.
Im Bereich Nukleare Sicherheitsforschung wird trotz des Ausstiegsbeschlusses Deutschlands der Kompetenzerhaltung in der Kerntechnik hohe Bedeutung beigemessen. Auch sind Projekte zur Weiterentwicklung der Sicherheitseinrichtungen von Leichtwasserreaktoren zur Beherrschung schwerer Unfälle sowie zur Minimierung radiologischer Folgen schwerer Unfälle am Laufen. Weiterwerden Verbrennung und Transmutation langlebiger Spaltprodukte untersucht, und auch in der Entsorgungstechnologie ist das Zentrum aktiv. Diesbezüglich zu erwähnen sind die Arbeiten über die Immobilisierung flüssiger hochaktiver Abfälle. Dazu wird eine Verglasungseinrichtung mit modernster Technologie errichtet. Im Jahr 2001 hatte das Forschungszentrum Mittel aus Zuschüssen von EUR 381,2 Mio. (2000: EUR 240,1 Mio.) zur Verfügung. Der Personalaufwand bei 3427 Beschäftigten belief sich 2001 auf EUR 170 Mio.

Quelle

P.S.

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