Jahresbericht 2002 zur Dosimetrie beruflich Strahlenexponierter

Laut dem Jahresbericht 2002 des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur Dosimetrie der beruflich strahlenexponierten Personen in der Schweiz wurden im letzten Jahr zwei Überschreitungen der gesetzlichen Dosisgrenzwerte festgestellt:

30. Mai 2003

Eine Überschreitung des Grenzwertes für die Ganzkörperdosis von 20 mSv/Jahr, sowie eine Überschreitung des Grenzwertes der Extremitätendosis von 500 mSv/Jahr. Der erste Vorfall ereignete sich in der Strahlentherapie eines Spitalbetriebes, als ein Techniker Reparaturarbeiten an einer Kobalt-Therapieanlage durchführte. Der Techniker begab sich während zwei Bestrahlungen in den Therapieraum und das nächste Bestrahlungsfeld wurde während seiner Anwesenheit bestrahlt. Eine Rekonstruktion des Vorfalls ergab eine Ganzkörperdosis von 22,8 mSv. Die zweite Überschreitung ereignete sich bei einer Laborantin in der Nuklearmedizin, bei der während zwei Monaten hohe Extremitätendosen gemessen wurden. Die nachfolgende Untersuchung ergab, dass sie sich die Hände mit 1-131 kontaminiert hatte. Da es unmöglich war, die tatsächlich akkumulierte Extremitätendosis abzuschätzen, wurde die gesamte ermittelte Dosis von 1256 mSv als Extremitätendosis verbucht.
Die Anzahl der infolge externer Bestrahlung beruflich strahlenexponierten Personen ist mit 64'487 im Vergleich zu 64'291 im Jahr 2001 nahezu unverändert geblieben. Die Kollektivdosis, d.h. die Summe der individuellen Personen-Tiefdosen (dies entspricht der Äquivalentdosis in weichem Gewebe in einer Tiefe von 10 mm im Bereich des Thorax) aller beruflich strahlenexponierter Personen lag im Jahr 2002 in der Schweiz bei 4,45 Personen-Sv (2001: 5,16 Personen-Sv). Diese Dosisreduktion ist im Wesentlichen auf die Abnahme der Kollektivdosis im Bereich der Kernkraftwerke zurückzuführen. Die einzelnen Tätigkeitsbereiche trugen zur Kollektivdosis wie folgt bei: Kernkraftwerke 65%, Forschung 10%, Medizin 20%, Industrie, Handel und öffentliche Dienste und Verschiedenes 5%.
Die Berechnung von Inkorporationen radioaktiver Stoffe erfolgt über die Bestimmung der Aktivität in Organen oder durch Ausscheidungsanalyse. Im Jahr 2002 wurden bei 1'287 Personen Inkorporationsmessungen durchgeführt und die effektive Folgedosis E50 ermittelt. Die Kollektivdosis für interne Bestrahlung betrug 0,10 Personen-Sv. Sie stammt fast ausschliesslich von Tritium-Inkorporationen in Leuchtfarben-Betrieben und hat im Vergleich zum Vorjahr um 44% abgenommen.
Die Gesamtzahl aller beruflich Strahlenexponierten (interne und externe Bestrahlung) betrug im vergangenen Jahr 65'079, und die gesamte Kollektivdosis 4,55 Personen-Sv (Vorjahr 5,35 Personen-Sv). Die Inkorporationen tragen circa 2% zur Gesamtkollektivdosis bei.

Quelle

D.S.

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