Japan: KEPCO startet geologische Voruntersuchungen für möglichen Nachfolgereaktor in Mihama

Kansai Electric Power Company (Kepco) hat seinen umfassenden Untersuchungsplan für den Standort Mihama in der Präfektur Fukui vorgestellt. Ab November 2025 beginnen dort geologische Voruntersuchungen als Vorbereitung für die nachfolgenden detaillierten Standortuntersuchungen. Sie sollen unter anderem klären, ob es aktive Verwerfungen gibt und bilden eine zentrale Entscheidungsgrundlage für den möglichen Bau eines Nachfolgereaktors in Mihama.

25. Sep. 2025
Ansicht des japanischen Kernkraftwerks Mihama
Am japanischen Nuklearstandort Mihama starten im November umfassende Bodenuntersuchungen, um abzuklären, ob die geologischen Bedingungen für den Neubau eines Reaktors geeignet sind. Es wäre das erste konkrete Neubauvorhaben in Japan seit dem Tsunami und Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi 2011.
Quelle: Wikimedia Commons: «Mihama Nuclear Power Plant and Nyu Bridge seen from Mount Saiho in Fukui prefecture, Japan.» von Alpsdake, CC BY-SA 4.0

Zweck der Standortuntersuchung ist es, die geologische Verhältnisse im Untergrund zu bewerten, um die Einhaltung der neuen, strengeren regulatorischen Anforderungen sicherzustellen und die Machbarkeit des Baus einer Nachfolgeeinheit in Mihama zu prüfen. Ein endgültiger Entscheid über den Bau des neuen Reaktors wird nach Abschluss der detaillierten Untersuchungen getroffen, die insbesondere die Auswirkungen von Erdbeben untersuchen. Erste Abklärungen waren bereits 2010 lanciert worden, jedoch nach dem Tsunami und Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi 2011 ausgesetzt.

Kepco beginnt ab November 2025 mit den geologischen Voruntersuchungen, die bis Ende März 2027 andauern und eine Analyse und Bewertung der Daten beinhalten. Die Voruntersuchungen dienen als Vorbereitung für die detaillierten Standortuntersuchungen, die von April 2027 bis 2029/2030 laufen sollen. Im Rahmen der Voruntersuchungen werden an zwei Standorten in der Nähe des Blocks 3 von Mihama Sondierbohrungen durchgeführt und Bohrkerne entnommen. Zudem werden Erkundungen mit Bohrlochseismik (Vertical Seismic Profiling, VSP) sowie geologische Oberflächenerkundungen durchgeführt, um geologische Verhältnisse wie die Bodenhärte zu erfassen und das Vorhandensein aktiver Verwerfungen auszuschliessen. Die Ergebnisse der Voruntersuchungen werden bis März 2027 ausgewertet. Ziel ist es, die für einen Reaktorbau geologisch am besten geeigneten Bereiche festzulegen und anschliessend detaillierter zu untersuchen.

Anschliessend beginnen die Detailuntersuchungen mit Erkundungsstollen, einer seismischen Messkampagne (aktive Seismik), bathymetrischen Vermessungen im Küstenbereich (Echolotmessungen des Meeresbodens) und der Installation von Bohrlochseismometern für ein kontinuierliches Erdbebenmonitoring (passive Seismik). Falls notwendig, werden weitere Bohrungen gemacht.

Kepco betonte, dass der Entscheid über den Bau einer Nachfolgeeinheit nicht allein auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen basieren werde, sondern auch den Entwicklungsstand fortgeschrittener Leichtwasserreaktoren, regulatorische Leitlinien sowie das gesamtwirtschaftliche Umfeld für Investitionsentscheidungen berücksichtigt. Als wahrscheinlichster Kandidat für eine Nachfolgeeinheit gilt laut Medien der fortgeschrittene Leichtwasserreaktor SRZ-1200, den Mitsubishi Heavy Industries gemeinsam mit mehreren Versorgern entwickelt.

Quelle

B.G. nach Kepco, Medienmitteilung, 17. September 2025; Jaif, Medienmitteilung, 22. July 2025; und The Japan Times, Artikel, 18. September 2025

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