Kalkdünger aus dem KKL verbessert deutsche Böden

Seit rund einem Monat wird der bei der Kühlwasseraufbereitung im Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) anfallende Kalkschlamm des Rheinwassers mit Lastwagen in den Schwarzwald transportiert.

31. Okt. 2000

Die dortigen Bauern bringen ihn als Bodenverbesserer auf ihre Felder aus. Es ist ein Ersatz für den durch die Pflanzen aufgenommenen und durch Umwelteinflüsse ausgewaschenen Kalk. Der granitdominierte Gesteinsuntergrund im Schwarzwald kann die Verluste nur teilweise ersetzen. Als Folge davon versauern die Böden.
Im letzten Jahr war das Kernkraftwerk Leibstadt an die Schwarzwälder Landwirte mit dem Vorschlag der Kalkdüngung herangetreten, da das anfallende Material, jährlich 10'000 Tonnen, bisher deponiert werden musste. Das KKL versicherte, dass der Kalk ständig überprüft werde. Ausser auf Radioaktivität untersucht das interne Labor den gepressten Kalkschlamm auf Kalium, Magnesium, Phosphat und Schwermetalle. Hinzu kommen vierteljährliche Kontrollen der baden-württembergischen Landesanstalt für Umweltschutz und der Staatlichen Untersuchungs- und Versuchsanstalt Augustenberg. Diese analysiert den Feuchtkalk auf chlorierte Kohlenwasserstoffe, Kalkgehalt und pH-Wert. Die gesamten Ergebnisse werden den Landwirten zur Verfügung gestellt.
Wilfried Gühne vom Landwirtschaftsamt Waldshut berichtete, die Kalkdüngung werde in der Landwirtschaft vernachlässigt, weil sie teuer sei. Der Kalk verbessere jedoch nicht nur die Bodenstruktur, sondern lasse Luft an die Wurzeln, und das Kalzium werde von den Pflanzen aufgenommen. Pro Hektare verliere der Boden jährlich 300 Kilogramm Kalk. Besonders im Hotzenwald müsse er daher über die Düngung wieder zugeführt werden. Gühne berichtete, dass bereits im 19. Jahrhundert Bauern aus dem Hotzenwald Schlamm aus dem Rhein zur Verbesserung ihrer Felder verwendeten. Damit sei das, was jetzt geschehe, nichts Neues.

Quelle

M.E.

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