Kanada: Gentilly-2 soll vom Netz
Die am 19. September 2012 eingesetzte Regierung der kanadischen Provinz Québec hat bestätigt, dass die Kernkraftwerkseinheit Gentilly-2 stillgelegt werden soll.

Während des Wahlkampfs versprach die am 4. September 2012 neu gewählte Premierministerin Québecs, Pauline Maurois der linken Parti Québécois, Gentilly-2 – die einzige Kernkraftwerkseinheit in der Provinz – werde im Fall eines Wahlsiegs stillgelegt.
An der ersten Sitzung des Ministerrats hat Maurois nun ihr Engagement in dieser Hinsicht bekräftigt: «Ich möchte, dass dieses Vorhaben zum Symbol von Québecs Engagement für die Umwelt und für das Wohlergehen künftiger Generationen, aber auch Zeichen einer strengen Verwaltung unserer Finanzen wird.» Sie fügte bei, die Schliessung von Gentilly-2 müsse indessen korrekt durchgeführt werden. Sie habe deshalb von Martine Ouellet, Ministerin für natürliche Ressourcen, und von der Betreiberin der Einheit, Hydro-Québec, einen vollständigen Bericht zu den verschiedenen Auswirkungen und den Bedingungen, unter denen eine solche Schliessung stattfinden würde, verlangt. Sie werde zudem einen Fonds in der Höhe von CAD 200 Mio. (CHF 190 Mio.) zur wirtschaftlichen Diversifizierung der betroffenen Verwaltungsregionen Centre-du-Québec und La Mauricie schaffen.
Der Candu-Reaktor Gentilly-2 (635 MW) war 1982 ans Netz gegangen. Die Canadian Nuclear Safety Commission (CNSC) verlängerte 2011 die Betriebsbewilligung der Einheit um weitere fünf Jahre – das heisst bis zum 30. Juni 2016. Gentilly-1 ist seit 1977 stillgelegt.
Quelle
M.A. nach Parti Québécois, Medienmitteilung, 20. September 2012