Kanada: Westinghouse und Saskatchewan Research Council arbeiten bei Mikroreaktor zusammen

Die Absichtserklärung zwischen Westinghouse und SRC sieht ein gemeinsames Projekt zur Stationierung eines eVinci-Mikroreaktors in der Provinz Saskatchewan für die Entwicklung und Erprobung von Anwendungen in Industrie, Forschung und Energieversorgung vor. Zusammen mit drei weiteren kanadischen Provinzen hatte Saskatchewan bereits im März 2022 eine Absichtserklärung unterschrieben, um kleine, modulare Reaktoren (SMR) in Kanada voranzubringen und diese als zuverlässige und emissionsarme Energiequelle zu nutzen.

Saskatchewan betreibt derzeit kein Kernkraftwerk; das SRC betrieb aber während 38 Jahren den Niedrigenergie-Kernforschungsreaktor Slowpoke-2. Im März 2022 gab Westinghouse bekannt, dass die kanadische Regierung die Entwicklung der eVinci-Mikroreaktortechnologie mit CAD 27,2 Mio. (CHF 20,2 Mio.) unterstützen wird. Die kanadische Provinz Saskatchewan ist ein weltweit bedeutender Uranproduzent. Das Athabasca-Becken im Norden von Saskatchewan verfügt über grosse Uranlagerstätten mit einem hohen Urangehalt im Erz.

Mikroreaktoren haben eine geringere Leistung und einen kleineren Platzbedarf als kleine, modulare Reaktoren (SMR). Der eVinci-Mikroreaktor (YouTube-Video) von Westinghouse und die ihn umgebende Infrastruktur sind gemäss Westinghouse nicht einmal halb so gross wie ein europäisches Eishockeyfeld. Er kann 5 MW Strom und über 13 MW Hochtemperaturwärme erzeugen oder aber im Modus der Wärme-Kraft-Kopplung betrieben werden. Zudem sei der eVinci-Mikroreaktor sicher und liesse sich leicht transportieren. Laut Westinghouse kann er für verschiedene Anwendungen eingesetzt werden, z. B. für die Versorgung abgelegener Bergbaubetriebe oder Gemeinden sowie für individuelle industrielle Wärme- und Stromszenarien, die dezentrale Wasserstofferzeugung und integrierte Energielösungen.

«Moderne Kernreaktoren sind in der Lage, die sichere, saubere und grundlastfähige Energie zu liefern, auf die sich die Menschen in Saskatchewan für ihren täglichen Bedarf verlassen», sagte Don Morgan, zuständiger Minister für SaskPower, den Energieversorger von Saskatchewan. «Der Ausbau der Kernenergie in unserer Provinz wird nicht nur unser Stromnetz modernisieren, sondern auch zu zusätzlichen wirtschaftlichen Aktivitäten in Milliardenhöhe führen.»