Kantonswerke und NOK gründen Handels- und Verkaufs-AG "Axpo"

Die Verwaltungsgremien der Elektrizitätswerke der Kantone Aargau (AEW Energie AG), St. Gallen und Appenzell (SAK), Schaffhausen (EKS), Thurgau (EKT), Zürich (EKZ) und der Nordostschweizerischen Kraftwerke (NOK) bereiten sich auf den liberalisierten Strommarkt vor. Sie unterstellen ihren Handel, die Produktentwicklung sowie die Marketing- und Verkaufsaktivitäten einer einheitlichen Führung im Rahmen einer Handels- und Verkaufsgesellschaft namens "Axpo".

23. Nov. 1999

Damit wollen die in der NOK-Gruppe zusammengefassten Elektrizitätsunternehmen Synergie- und Volumeneffekte besser nutzen. Die Eigentumsverhältnisse der Kantone an den einzelnen Werken sowie die Rechtsbeziehungen unter den Kantonen bleiben von diesen Massnahmen unangetastet.
Die Axpo Handels- und Verkaufs-Gesellschaft mit Sitz in Zürich wird das nationale und internationale Handelsgeschäft inklusive Risikomanagement und Börsengeschäfte mit Derivaten, die Produktentwicklung, das Marketing und den Verkauf in der Schweiz und im Ausland sowie später das Einzelhandelsgeschäft übernehmen. Sie wird sich in einer ersten Phase primär auf die Akquisition neuer Grosskunden konzentrieren und die Kantons-, Regional- und Gemeindewerke sowie die Endverteiler im Bereich Marketing und Verkauf unterstützen. Dazu kommt die Betreuung bestehender Beziehungen zu Grosskunden und Endverteilern der Gruppe, wobei sich an den jeweiligen Vertragsverhältnissen nichts ändert. Das Marktgebiet der neuen Gesellschaft umfasst die Stammgebiete der beteiligten Unternehmen, den Markt Schweiz sowie das Ausland. Die operative Führung der Axpo werden Hans-Jörg Schötzau, Vorsitzender der Geschäftsleitung der AEW Energie AG, und Heinz Baumberger, Mitglied der Geschäftsleitung der NOK, übernehmen, wobei beide ihre angestammten Funktionen beibehalten.
Bereits anfangs 1999 hatte die Gruppe darüber informiert, dass die Kantonswerke und die NOK im Hinblick auf die Liberalisierung des Energiemarktes die Bildung einer strategischen Holding prüfen, mit dem Ziel, für alle Unternehmen der Gruppe optimale Voraussetzungen zu schaffen, um auch im liberalisierten international ausgerichteten Markt eine starke Rolle zu spielen. Aus politisch-rechtlichen Gründen - insbesondere wegen der für die Bildung einer Holding notwendigen Umwandlung der Kantonswerke in Aktiengesellschaften - kann die Holding frühestens in zwei Jahren realisiert werden. Dafür bedarf es auch der Zustimmung der Kantone.
Mit der Bündelung der Handels- und Verkaufsaktivitäten in der Axpo haben sich die beteiligten Unternehmen schon jetzt die notwendige Handlungsfreiheit geschaffen, um die Chancen des sich öffnenden Marktes zu nutzen. So ist kürzlich eine Absichtserklärung für eine Zusammenarbeit in ausgewählten Tätigkeitsgebieten mit dem Bayernwerk unterzeichnet worden. Voraussichtlich ab 2001 wird der schweizerische Markt schrittweise geöffnet, ab 2006 soll er allen Marktteilnehmern zugänglich sein. Dadurch und angesichts der sich bereits in vollem Gange befindlichen Liberalisierung im nahen Ausland ist der Markt für Grosskunden in der Schweiz schon heute in Bewegung: Es bilden sich Einkaufsgemeinschaften, mit dem Ziel, dank höherer Volumina Energie preiswerter erwerben zu können. Grosskunden fordern mit dem Ausland vergleichbare wettbewerbsfähigere Preise, und es formieren sich Allianzen zwischen schweizerischen und ausländischen Produktions-, Verkaufs- und Vertriebsgesellschaften, ohne Rücksicht auf Grenzen. In diesem Umfeld ist die Bündelung der Handels-, Marketing- und Verkaufsaktivitäten der einzelnen Kantonswerke und der NOK von zentraler Bedeutung.

Quelle

M.S. nach Pressemitteilung Axpo, 24. November 1999

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