Kasachstan: drittes Kernkraftwerk des Landes wird von China gebaut

Kasachstan hat sich beim Bau des dritten grossen Kernkraftwerks des Landes für die China National Nuclear Corporation (CNNC) als Generalunternehmer entschieden. Das erste Kernkraftwerk wird von Rosatom errichtet, das zweite ebenfalls von CNNC.

8. Aug. 2025
Portraitbild von Roman Sklyar
Der Erste stellvertretende Premierminister, Roman Sklyar, verkündete Ende Juli 2025, dass die chinesische China National Nuclear Corporation (CNNC) das dritte Kernkraftwerk Kasachstans bauen wird.
Quelle: Kasachische Regierung

Ein Konsortium unter der Leitung von Rosatom wird das erste grosse Kernkraftwerk Kasachstans bauen. Es soll beim Dorf Ülken im Schambylski-Bezirk im Gebiet Almaty entstehen und zwei Druckwasserreaktoren vom russischen Typ WWER-1200 umfassen. Dies wurde bereits im Juni 2025 von der kasachischen Regierung auf Grundlage eines Auswahlverfahrens mit den vier internationalen Anbietern CNNC, Rosatom, Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) und Électricité de France (EDF) entschieden. Rosatom punktete unter anderem mit Auslandserfahrung, Kompetenzen im Brennstoffkreislauf und attraktiven Finanzierungsangeboten.

Ebenfalls Ende Juni wurde verkündet, dass das zweite Kernkraftwerk von einem Konsortium unter der Leitung von CNNC gebaut werden soll. Die kasachische Atomenergiebehörde (KAEA) begründete die Entscheidung mit Chinas Fähigkeit, moderne Kernkraftwerke zügig und in hoher Qualität zu realisieren – gestützt auf umfassendes nukleares Know-how und eine leistungsfähige industrielle Basis. Der Standort und die Leistung stehen noch nicht fest, eine Entscheidung wird für den Herbst erwartet. Als mögliche Standorte werden Kurtschatow im Nordosten Kasachstans, Balqasch am Nordufer des Balchaschsees sowie Aktau am Kaspischen Meer geprüft. In Balqasch könnten bis zu vier 1200-MW-Blöcke entstehen.

Nun wurde bekannt, dass CNNC auch das dritte grosse Kernkraftwerk in Kasachstan bauen soll. Dies erklärte der Erste stellvertretende Premierminister Roman Sklyar Ende Juli 2025. Die Projektgesellschaft Kazakhstan Nuclear Power Plants LLP und die KAEA prüfen derzeit geeignete Standorte. «Jedes Kraftwerk erfordert eine dauerhafte Wasser- und Stromversorgung, und die konkreten Bezirke müssen sorgfältig ausgewählt werden», sagte Sklyar. Der Standortentscheid soll noch im laufenden Jahr fallen. Bislang hat Kasachstan lediglich einen schnellen Brüter mittlerer Leistung betrieben: den BN-350 in Aktau, der von 1973 bis 1999 in Betrieb war und neben der Stromerzeugung auch zur Meerwasserentsalzung diente. Der Rückbau der Anlage läuft derzeit mit internationaler Unterstützung.

Quelle

B.G. nach Kazinform International News Agency, Bericht, 31. Juli 2025, und Middle East North Africa Financial Network, Bericht, 31. Juli 2025, sowie The Times of Central Asia, Bericht, 1. August 2025

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