Kasachstan wählt Rosatom als Reaktorlieferanten aus

Kasachstan hat den russischen Staatskonzern Rosatom ausgewählt, um ein internationales Konsortium für den Bau des ersten Kernkraftwerks des zentralasiatischen Landes anzuführen. 

18. Juni 2025
Rosatom-Chef Alexej Lichatschew
Rosatom-Chef Alexej Lichatschew begrüsste die Entscheidung Kasachstans und sagte, es sei «erwähnenswert», dass Rosatom bei seinen internationalen Projekten auf eine breite Zusammenarbeit mit ausländischen Lieferanten setze, die «den Einsatz modernster technischer Lösungen» ermögliche.
Quelle: Rosatom

Die kasachische Atomenergiebehörde (KAEA) teilte in einer Erklärung mit, dass der Entscheid zugunsten Rosatoms im Rahmen eines «offenen und wettbewerbsorientierten» Dialogs mit weltweit führenden Kernenergieunternehmen getroffen wurde. Laut KAEA wurde das Angebot von Rosatom als das «optimalste und vorteilhafteste» unter den vier in die engere Wahl gezogenen Kandidaten angesehen. «So wurde Rosatom als Leiter des internationalen Konsortiums für das Projekt zum Bau des ersten Kernkraftwerks in Kasachstan bestimmt.» Die anderen Unternehmen auf der Shortlist waren gemäss Rangliste die China National Nuclear Corporation (CNNC), Électricité de France (EDF) und Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP).

In einer von Rosatom herausgegebenen Erklärung sagte der Generaldirektor Alexej Lichatschew: «Wir begrüssen den Entscheidung Kasachstans, mit dem Bau des Kernkraftwerks zu beginnen. Die WWER-1200-Reaktoren der Generation 3+ kombinieren bewährte technische Lösungen mit den neuesten aktiven und passiven Schutzsystemen, die unter strikter Einhaltung der internationalen Sicherheitsstandards entwickelt wurden. WWER-1200-Reaktoren sind bereits in Russland und im Ausland in Betrieb – vier Blöcke in Russland und zwei Blöcke in Belarus – und auch unsere Partner in Ägypten, Bangladesch, China, der Türkei und Ungarn haben sich für diese Technologie entschieden.»

Zweites Kernkraftwerk soll von China kommen

In einer separaten Erklärung wurde der Vorsitzende der kasachischen Atomenergiebehörde, Almasadam Satkalijew, mit den Worten zitiert, dass «alle präqualifizierten Teilnehmer der Auswahlliste über ihre eigenen einzigartigen Technologien verfügen». Er ergänzte: «Es ist geplant, ein gesondertes Rahmenabkommen mit der Volksrepublik China über die Zusammenarbeit im Nuklearsektor zu unterzeichnen. Wir wollen chinesische Technologien nutzen, um ein weiteres Kernkraftwerk in Kasachstan zu bauen [...].»

Kasachstan ist mit einem Anteil von 40% an der weltweiten Uranproduktion der grösste Uranproduzent der Welt, verfügt aber über kein kommerzielles Kernkraftwerk. Das Land betreibt vier Forschungsreaktoren, die für Brennstoff- und Materialtests genutzt werden.

Quelle

M.A. nach kasachischer Regierung, Medienmitteilungen, 14. Juni 2025 und Rosatom, 14. Juni 2025 sowie WNN und NucNet, 16. Juni 2025

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