Keine unmittelbaren Nachbesserungen in Finnland
Die Kernkraftwerke in Finnland erfordern keine sofortigen sicherheitstechnischen Nachbesserungen. Dies hat die finnische Strahlenschutz- und Kernenergiesicherheitsbehörde (Stuk) am 15. Mai 2011 mitgeteilt.
Das Ministry of Employment and the Economy (MEE) hatte nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima-Daiichi von der Stuk eine Untersuchung verlangt, wie die beiden Kernkraftwerke Olkiluoto und Loviisa auf Auswirkungen von Überschwemmungen und anderer Extremereignisse vorbereitet sind.
Die Stuk prüfte einerseits die Bereitschaft der Anlagen auf solche Ereignisse. Andererseits untersuchte sie, wie die beiden Kernkraftwerke die Stromversorgung unter verschiedenen Fehlfunktionen gewährleisten würden. Der Bericht der Stuk stellt fest, dass die Naturkatastrophe – ein sehr starkes Erdbeben mit extremem Tsunami, die den Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi verursachten – in Finnland nicht vorkommen könnte. Nichtsdestotrotz müssten solche Faktoren in Betracht gezogen werden.
Auch unwahrscheinliche Ereignisse mit einbeziehen
Obwohl keine sofortigen Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in den finnischen Kernkraftwerken nötig seien, müssten die Betreiber ihre Untersuchungen in Vorbereitung auf bestimmte aussergewöhnliche Umweltereignisse fortsetzen, so die Stuk. Sie verlangt, dass die Betreiber die Auswirkungen auch «äusserst unwahrscheinlicher, möglicherweise sogar physikalisch unmöglicher Hochwasser» in Betracht ziehen. Sie sollen zudem untersuchen, wie sich ihre Anlagen bei Erdbeben, die bis anhin in Finnland als unmöglich galten, verhalten würden. Schliesslich sollen auch das Systemverhalten bei extremer Kälte und Hitze in die Prüfung mit einbezogen werden.
Die Stuk erklärte, sie werde die Erfahrungen aus Fukushima-Daiichi und die Ergebnisse der Untersuchungen bei der Weiterentwicklung der nuklearen Sicherheitsregeln berücksichtigen.
Quelle
M.A. nach Stuk und MEE, Medienmitteilungen, 16. Mai 2011