Kernenergie und erneuerbare Energien: Frankreich produziert künftig mehr Strom als benötigt
Frankreich setzt beim Umbau seines Energiesystems auf Kernenergie und erneuerbare Energien. Eine neue Analyse zeigt: Durch diese Kombination wird künftig mehr klimafreundlicher Strom produziert, als im Inland verbraucht wird.
Frankreich baut seine Stromproduktion in den kommenden Jahren deutlich aus. Hintergrund ist die angestrebte Elektrifizierung von Industrie, Verkehr und Gebäuden, um fossile Energieträger schrittweise zu ersetzen. Dafür werden grosse Mengen CO₂-armer Elektrizität benötigt.
Der aktuelle «Bilan prévisionnel 2025–2035» des französischen Übertragungsnetzbetreibers RTE kommt zu einem klaren Befund: Der steigende Strombedarf kann nur durch ein Energiesystem gedeckt werden, das auf Kernenergie und erneuerbare Energien gleichzeitig setzt. Beide Technologien ergänzen sich und führen dazu, dass Frankreich zeitweise mehr Strom produziert, als im Inland benötigt wird.
Kernkraftwerke liefern dabei kontinuierlich und wetterunabhängig grosse Mengen Strom und sorgen für Stabilität im Netz. Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie ergänzen diese Grundversorgung. RTE hält dazu fest: «Eine tiefgreifende Dekarbonisierungsstrategie erfordert einen Ausbau der CO₂-armen Stromproduktion, der sowohl auf Kernenergie als auch auf erneuerbaren Energien (einschliesslich Wasserkraft) beruht.»
Der Bericht zeigt zudem, dass Frankreich durch diesen kombinierten Ausbau seine Abhängigkeit von fossilen Energieimporten deutlich reduzieren kann. Gleichzeitig entstehen Stromüberschüsse, die exportiert werden und zur Versorgungssicherheit in Europa beitragen.
Quelle
S.D. nach RTE, Medienmitteilung vom 9. Dezember 2025.