Kernenergie zur CO2-Minderung im Nordosten der USA

Kernenergie ist die wichtigste Energiequelle zur Deckung des Strombedarfs im Nordosten der USA. Sie muss es auf Jahrzehnte hinaus bleiben, wenn die Anstrengungen zur Minderung der Treibhausgasemissionen in dieser Region zum Erfolg führen und weitreichende Umwälzungen bei der Industrie sowie den Verbrauchern vermieden werden sollen.

6. Juni 2005

Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Polestar Applied Technology Inc., Boston, im Auftrag des Nuclear Energy Institute (NEI). Das NEI veranlasste die Studie, weil neun Bundesstaaten im Nordosten der USA im Rahmen der 2003 gegründeten Regional Greenhouse Gas Initiative (RGGI) Pläne entwickeln, den Ausstoss von Treibhausgasen bei der Stromerzeugung in ihrer Region weiter zu vermindern. Die Zielvorgabe ist eine Reduktion von 5-35% bis 2020. Die neun Staaten sind New York, New Jersey, Connecticut, Delaware, Maine, Massachusetts, New Hampshire, Rhode Island und Vermont. Maryland, Pennsylvania und der District of Columbia nehmen als Beobachter an der RGGI teil.
Gemäss der Studie muss die Lebensdauer der 15 Kernkraftwerksblöcke in der Region von 40 auf 60 Jahre verlängert werden, und es sind zwei neue Kernkraftwerke zu bauen, um den im nationalen Vergleich bereits niedrigen CO2-Ausstoss bei der Stromerzeugung in der Region 10% unter den Referenzwert von 1990 zu bringen. Wird lediglich die Lebensdauer der bestehenden Kernkraftwerke verlängert, bleiben die Treibhausgasemissionen etwa konstant. Wird auch auf die Lebensdauerverlängerung verzichtet, steigen die Emissionen bis 2020 massiv. Als Kompensation müssten die Versorgungsunternehmen eine grosse Zahl neuer Kraftwerke bauen, um sowohl den Strom aus den heutigen Kernkraftwerken zu ersetzen als auch Kohlekraftwerke zu substituieren. Technisch mögliche Lösungen wären der Bau von Kraftwerken auf der Basis neuer erneuerbarer Energien mit zusammen 12'800 MW oder von 21 neuen Gaskraftwerkseinheiten. Für deren Versorgung wären zudem neue Pipelines und Flüssiggas-Tankerstationen erforderlich. Die Autoren des Berichts halten beide Lösungen für problematisch. Die Abstützung auf neue erneuerbare Energien sei aus bewilligungspolitischen wie wirtschaftlichen Gründen wenig realistisch. Der Rückgriff auf Erdgas führe zu einer noch grösseren Abhängigkeit der Region von dieser Energiequelle, deren wirtschaftliche Zukunft in den USA nach 2020 ohnehin mit hohen Risiken belastet sei. Dem gegenüber trügen die Kernkraftwerke zur Versorgungsdiversität bei und lieferten treib-hausgasfrei Grundlastenergie zu wirtschaftlich tragbaren Bedingungen.

Quelle

P.B. nach NEI, Medienmitteilung, 7. Juni 2005

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