Kernkraftwerk Leibstadt geht für Jahresrevision für fünf Monate vom Netz

Am 24. Mai 2021 hat im Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) die rund fünf Monate dauernde Jahresrevision begonnen. Grund für die lange Abstellung ist der Ersatz des Kondensators und des Reaktorumwälzsystems, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung.

25. Mai 2021

Während der Jahreshauptrevision 2021 erneuert das KKL sowohl den Kondensator als auch das Reaktorumwälzsystem. Die Arbeiten werden voraussichtlich 155 Tage dauern.

Neuer Kondensator mit effizienteren Komponenten
Der Kondensator ist der grösste Wärmetauscher im KKL und im Maschinenhaus direkt unter den drei Niederdruckturbinen angeordnet. Er leitet die Wärme vom inneren Reaktorkreislauf auf den äusseren Kühlkreislauf mit dem Kühlturm. Dank der neuen, effizienteren Komponenten steigt der Wirkungsgrad des Kondensators und somit die elektrische Leistung des Kraftwerks ─ bei gleichbleibender Reaktorleistung ─ um rund 10 MW. Dies entspricht der Leistung eines kleinen Wasserkraftwerks.

Neue, drehzahlgeregelte Reaktorumwälzung
Das zweite Modernisierungsprojekt betrifft das Reaktorumwälzsystem, welches die Zirkulation des Reaktorwassers im Kern regelt. Anstelle der bisherigen Umwälzregelung mit Regelventilen wird das Umwälzsystem neu mit per Frequenzumrichter betriebenen Motoren gesteuert. Dieses neue System erlaubt eine hydraulisch optimierte, effizientere Steuerung der Umwälzung im Betrieb und vereinfacht das An- und Abfahren der Anlage.

Im Rahmen der Jahreshauptrevision wird das KKL 80 frische Brennelemente in den insgesamt 648 Brennelemente fassenden Reaktorkern einsetzen. Geplant ist zudem die Fortführung von Erneuerungsarbeiten an der Sicherheits- und Leittechnik. Weitere Schwerpunkte der Revision sind Instandhaltungs- und Inspektionsarbeiten sowie wieder-kehrende Prüfungen an Systemen und Komponenten.

Über den gesamten Revisionszeitraum von fünf Monaten verteilt werden bis zu 1000 externe Fachkräfte pro Tag auf dem Kraftwerksareal anwesend sein. Um den Abstand insbesondere beim Zutritt sicherzustellen, arbeiten die Montageteams in 16 zeitversetzt startenden Schichten. Es gelten wie schon im Vorjahr strenge Corona-Schutzmassnahmen mit Abstandsvorschriften, Maskenpflicht und Hygieneregeln. Ergänzend werden dieses Jahr auch Massentests durchgeführt.

Quelle

M.A. nach KKL, Medienmitteilung, 21. Mai 2021

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