Kernkraftwerk Leibstadt: Legionellen-Bekämpfung geht weiter

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat dem Kernkraftwerk Leibstadt die Freigabe erteilt, die periodische Desinfektion des Hauptkühlwassers zur Bekämpfung von Legionellen und weiteren Keimen bis Ende März 2013 zu verlängern. Die erneute Desinfektion begann am 8. Januar 2013.

18. Jan. 2013

Das Kernkraftwerk Leibstadt darf die Legionellen im Hauptkühlwasser weitere drei Monate mit Natriumhypochlorit (Javelwasser) bekämpfen. Das Ensi erteilte eine entsprechende Freigabe. Es stütze sich dabei auf die Beurteilung der zuständigen Fachbehörden.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und der Kanton Aargau stimmten einer befristeten Verlängerung zu. Da es sich beim Einsatz von Natriumhypochlorit um ein ineffizientes Verfahren handelt – nur 10% der eingesetzten Biozidmenge seien wirksam – ist es aus Sicht des Bafu zwingend, dass dieser Biozideinsatz bis zum 31. März 2013 befristet wird. Danach soll das Verfahren durch eine effizientere und umweltfreundlichere Methode abgelöst werden. Das Ensi weist darauf hin, dass auch mit der neuen Freigabe unter anderem die Einleitbedingungen nach der Gewässerschutzverordnung und die Bewilligung des Bundesrates zur Entnahme und Einleitung von Kühlwasser eingehalten werden müssen. Die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) hatte ein Gesuch um Verlängerung der befristeten Freigabe im September 2012 eingereicht.

Verbesserungsmassnahmen umgesetzt

Seit der letzten Freigabe hat die KKL verschiedene Verbesserungen vorgenommen. So wurden laut Ensi anlässlich der Jahreshauptrevision im Rahmen eines Umbauprojekts alterungsbedingt alle Kühlturmeinbauten aus Asbestzement durch solche aus Kunststoff ersetzt. Die neuen Einbauten mit einer Oberfläche von mehr als 1,5 Mio. m2 befänden sich gegenwärtig in einem sauberen Zustand. Weiter führte eine spezialisierte Firma im März 2012 ein ausführliches Hygiene-Audit des gesamten Hauptkühlwassersystems durch. Ausgehend von deren Erkenntnissen wurden weitere Korrekturmassnahmen, beispielsweise die Reinigung des Hauptkühlwasserkreislaufs, umgesetzt, schreibt das Ensi in einer Medienmitteilung.

Quelle

M.A. nach Ensi und KKL, Medienmitteilungen, 21. Dezember 2012

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