Kernkraftwerksflotte für Südafrika: Areva oder Westinghouse?

Areva und Westinghouse haben bei der südafrikanischen Energiegesellschaft Eskom je zwei Angebote zum Bau von Kernkraftwerken eingereicht. Das erste Angebot umfasst jeweils die Lieferung eines Zwei- bis Drei-Block-Kernkraftwerks, das zweite Angebot sieht den Bau einer ganzen Kernkraftwerksflotte vor.

18. Feb. 2008

Südafrika hat im August 2007 umfassende Pläne für ein Nuklearprogramm vorgestellt. Daraufhin lancierte Eskom Mitte November 2007 zwei Ausschreibungen für den Kernkraftwerksneubau. Die erste Ausschreibung - Nuclear-1 genannt - sieht den Bau eines Kernkraftwerks mit einer elektrischen Leistung von 3000 bis 3500 MW vor. Die zweite Ausschreibung umfasst bis 2025 den Bau einer Kernkraftwerksflotte mit bis zu 20'000 MW Leistung. Angebote konnten bis zum 31. Januar 2008 abgegeben werden.

Westinghouse setzt auf AP1000

Die französische Areva und die amerikanisch-japanische Westinghouse haben per Ende Januar 2008 je zwei Angebote unterbreitet. Westinghouse schlägt in ihrer ersten Offerte vor, bis 2016 drei Einheiten des Typs AP1000 zu bauen. Das zweite Angebot sieht die Lieferung von weiteren AP1000 bis zu 20'000 MW vor. Westinghouse will hierfür mit der amerikanischen Shaw Group Inc. und der südafrikanischen Bauunternehmung Murray & Roberts Limited zusammenarbeiten. Dieses Konsortium soll N-Powerment heissen.

Areva: bis zu zwölf EPR

Das erste Angebot der Areva sieht den Bau von zwei Einheiten des Typs EPR vor, der zweite Vorschlag die Lieferung zehn weiterer EPR. Um diese Projekte durchzuführen, will Areva unter ihrer Leitung ein Konsortium mit der südafrikanischen Bau- und Ingenieurgesellschaft Aveng, der französischen Bauunternehmung Bouygues und Electricité de France bilden. Weiter soll die bestehende Partnerschaft mit Areva dazu genutzt werden, in Südafrika langfristig eine eigenständige Nuklearindustrie aufzubauen. Entsprechende Investitionen will Areva gemeinsam mit nationalen Unternehmen vornehmen.

Areva hat bereits die beiden heute in Südafrika in Betrieb stehenden Kernkraftwerke Koeberg-1 und -2 (2 x 900 MW, PWR) gebaut.

Quelle

D.S. nach Areva, Medienmitteilung, und NucNet, 31. Januar, sowie Westinghouse, Medienmitteilung, 1. Februar 2008

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