KKG: seit 20 Jahren ohne Reaktorschnellabschaltung
Am 11. Dezember 1990 erfolgte im Kernkraftwerk Gösgen (KKG) letztmals eine automatische Reaktorschnellabschaltung und seither nicht mehr. Zu dieser im internationalen Vergleich herausragenden Leistung beigetragen haben die ausgereifte Technik, umsichtige Instandhaltung und gute Betriebsführung, schreibt das KKG in einer Medienmitteilung vom 13. Dezember 2010.
Durch technische und betriebliche Verbesserungen wurde in den letzten zwanzig Jahren die Anzahl Reaktorschnellabschaltungen weltweit massiv gesenkt. Um 1990, also in der Zeit, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, ereigneten sich im Schnitt jährlich zwei Schnellabschaltungen pro Kernkraftwerk. Heute sind es gemäss KKG viermal weniger, was sich günstig auf die Lebensdauer der Primärkreislaufkomponenten auswirkt.
Das KKG wies im vergangenen Jahr eine Arbeitsverfügbarkeit von 95,5% auf und liegt damit deutlich über dem für Druckwasserreaktoren geltenden internationalen Mittelwert von 84,1%. Die Arbeitsverfügbarkeit ist zusammen mit der Anzahl Reaktorschnellabschaltungen ein Indikator für das Leistungsvermögen und die Zuverlässigkeit einer Kraftwerksanlage – sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Hohe Arbeitsverfügbarkeit ist gleichbedeutend mit wenigen Störungen und daher auch ein Mass für die Reaktorsicherheit.
Quelle
M.B. nach Kernkraftwerk Gösgen, Medienmitteilung, 13. Dezember 2010