KKM: Greenpeace begeht Hausfriedensbruch mit Motorgleitschirm
Am Vormittag des 5. September 2000 landete im Rahmen einer Protestaktion der Organisation Greenpeace ein motorisierter Gleitschirm auf der Reaktorkuppel des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM). Die Organisation wollte damit ihrer Forderung nach einer raschen Stilllegung des KKM Nachdruck verleihen.
Der Pilot des Motorgleitschirms wurde nach der Landung von der Betriebswache des KKM festgenommen und anschliessend der Kantonspolizei Bern übergeben. Gegen den Mann wird wegen Hausfriedensbruch, Störung des Betriebs von öffentlichen Anlagen und wegen Verwendung eines in der Schweiz - unter anderem aus Umweltschutzgründen - nicht zugelassenen Fluggerätes Strafanzeige eingereicht.
Wie die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) zum Vorfall festhielt, wurde die nukleare Sicherheit der Anlage nicht tangiert, der Betrieb des gesamten Werks lief während der ganzen Aktion normal weiter. Die HSK hat zudem eine Dosisabschätzung für den Mann, der sich während rund einer halben Stunde auf dem Reaktordach aufhielt, sowie für weitere Demonstranten am Zaun des Werks vorgenommen. Sie kommt zum Schluss, dass keiner der an der Aktion Beteiligten eine Strahlendosis von mehr als 0,001 mSv erhalten hat. Somit wurden weder die Demonstranten noch andere anwesende Personen unzulässig bestrahlt (nach der Strahlenschutzverordnung beträgt der Grenzwert 1 mSv pro Jahr).
Quelle
H.R. nach Medienmitteilung von BKW und HSK vom 5. September 2000