Kritischer IEA-Länderbericht über Schweden

Die Internationale Energie-Agentur appelliert an die schwedische Regierung, ihre Energiepolitik und besonders die vorzeitige Stilllegung von Kernkraftwerken zu überdenken.

23. Okt. 2000

Unter Berücksichtigung der vom schwedischen Parlament selber gesetzten Bedingungen kommt die IEA in einem soeben veröffentlichten Länderbericht zum Schluss, erneuerbare Energien wären in Schweden die Hauptalternative zur Kernenergie. Die Substitution durch Erdgas und Kohle komme nicht in Frage, weil damit die Treibhausgasemissionen ansteigen würden. Unter den erneuerbaren Energien könne wegen eines Parlamentsentscheids die Wasserkraft nur begrenzt zusätzlich zur Versorgung beitragen. Um einen einzigen Kernkraftwerksblock zu ersetzen, wäre daher die heutige Biobrennstoff-Kapazität zu verdreifachen. Was Energieeinsparungen und eine effizientere Energienutzung anbelange, seien zwar grosse Verbesserungen gemacht worden, aber es bestünden Anzeichen dafür, dass die weiteren Fortschritte seit 1988 fast zu vernachlässigen sind. Daher wären - gemäss der diplomatischen Sprache des IEA-Berichts - vor Stilllegungen weitere politische "Klärungen" angezeigt. Auch seien die wirtschaftlichen Kriterien nicht festgelegt.

Quelle

P.B. nach NucNet, 24. Oktober 2000

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