Landesversorgungsbericht: Sichere Stromversorgung wird komplexer und auch verletzlicher

Die Versorgungsrisiken und versorgungsrelevanten Ereignisse in der Schweiz haben nach Ansicht der wirtschaftlichen Landesversorgung (WL) in den letzten Jahren zugenommen. Zwar sei die Versorgungslage der Schweiz grundsätzlich gut, in einigen Bereichen wurden aber «Gefährdungen» festgestellt, darunter auch die Stromversorgung.

19. Mai 2021

Zur Veröffentlichung des «Bericht zur wirtschaftlichen Landesversorgung 2017-2020» der WL bemerkt der Schweizer Bundesrat: «Bei der Elektrizität kommen immer mehr erneuerbare Energien zum Einsatz und zwar dezentral. Dadurch wird das Ziel einer sicheren Stromversorgung komplexer und auch verletzlicher.» Seit der Abschaltung des Kernkraftwerks Mühleberg im Dezember 2019 sei die Schweiz zudem noch abhängiger von Stromimporten. Vor allem im Winter könne die Spitzenlast nur ungenügend durch die inländische Produktion gedeckt werden.

In ihrem Bericht betont die WL die Notwendigkeit einer sicheren Stromversorgung. Die heutige Versorgung stütze sich auf Eigenproduktion, Übertragungsinfrastruktur, Verteilnetz und Importe. «Bei einer Störung kann wegen den beschränkten Kapazitäten im Übertragungsnetz nicht beliebig viel Strom importiert werden. Der Ausbau von dezentralen und stochastischen erneuerbaren Energien – dazu gehören zum Beispiel die Wind- und Photovoltaik-Energie – verschärft diese Problematik zusätzlich.» Es sei zeitlich nicht vorhersehbar, wann solche Energie produziert und ins Netz eingespeist wird. Diese Art der Stromproduktion bedinge deshalb zur Deckung von Verbrauchsspitzen zusätzliche Speicherkapazitäten, einen reibungslosen internationalen Elektrizitätsaustausch sowie genügend Kraftwerksreserven.

Die WL sieht eine klare Rollenverteilung zwischen den involvierten Parteien sowie eine abgestimmte Koordination aller Aktivitäten als zentral an. Eine weitere Gefährdung bestehe ausserdem durch Cyber-Angriffe, die physische Prozesse im Bereich Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung.

Quelle

S.D. nach Schweizer Bundesrat, Medienmitteilung, 19. Mai 2021

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