Meilenstein für tschechischen Tokamak
Der tschechische Tokamak Compass im Institut für Plasmaphysik in Prag hat am 29. November 2012 erstmals seit seiner Wiederinbetriebnahme im Jahr 2008 dem Zustand mit hohem Einschlussgrad des Plasmas im Magnetfeld erreicht.

Der sogenannte H-Betrieb (für High Confinement Mode) steht für einen unvermittelt besseren Einschluss des Plasmas im Magnetfeld des Tokamak um rund das Zweifache. Er ist als eigentlicher Betriebszustand für den Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (Iter) vorgesehen.
Der H-Betrieb wurde erstmals mit einer Neutralteilcheninjektion von 210 kW erreicht. Zehn Millisekunden nach dem Injektionsstart nahm die Intensität des sichtbaren Lichts plötzlich ab und die im Plasma gespeicherte Energie und Dichte nahm deutlich zu. Am Tag danach wurde der H-Betrieb gar ohne Neutralteilcheninjektor, das heisst nur mit der Ohmschen Plasmaheizung erreicht.
In diesen Experimenten wurde das Plasma in der Divertor-Anordnung des Tokamak Compass eingeschlossen. Dies entspricht dem Aufbau des Plasmas im Jet- und im Iter-Fusionskraftwerk, jedoch mit einer fünf beziehungsweise zehn Mal kleineren linearen Abmessung.
Quelle
D.S. nach Iter-Newsline, Medienmitteilung, 14. Januar 2013