Messsystem für Iter

Ein vom deutschen Forschungszentrum Jülich geleitetes internationales Konsortium aus europäischen Partnern entwickelt ein Ladungsaustausch-Diagnostiksystem für den Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (Iter).

20. Feb. 2014
Aufbau des Jülicher Ladungsaustausch-Port-Plug.
Aufbau des Jülicher Ladungsaustausch-Port-Plug.
Quelle: Forschungszentrum Jülich

Das Konsortium unterzeichnete einen Rahmenvertrag mit der europäischen Agentur Fusion for Energy (F4E), um ein Ladungsaustausch-Diagnostiksystem für den Iter zu entwickeln. Die F4E wird die Entwicklungsarbeiten in den nächsten vier Jahren mit EUR 4,9 Mio. (CHF 6 Mio.) unterstützen.

Das Messsystem soll helfen, die Zusammensetzung und Temperatur des Plasmas in der Iter-Brennkammer zu bestimmen. Es soll in einem Port-Plug – einem Einschub am oberen Rand der Brennkammer – untergebracht werden.

Bei der Ladungsaustausch-Spektroskopie wird ein hochenergetischer Strahl aus neutralen Wasserstoff-Teilchen in das Plasma eingeschossen. Zusammenstösse mit Teilchen aus dem Fusionsplasma erzeugen sichtbares Licht. Dessen Wellenlänge und räumliche Ausbreitung lassen Rückschlüsse auf verschiedene Eigenschaften des Plasmas zu. Die Messungen liefern unerlässliche Informationen, um die Fusionsreaktion aufrechtzuerhalten. So wird unter anderem die Dichte des Heliums erfasst. Helium entsteht beim Fusionsvorgang und muss aus dem Brennraum abgeführt werden, damit das Fusionsfeuer nicht erlischt. Auch weitere wesentliche Grössen wie Konzentration, Temperatur und Geschwindigkeit verschiedener Plasmakomponenten soll das Gerät ermitteln.

Quelle

M.A. nach Forschungszentrum Jülich, Medienmitteilung, 13. Februar 2014

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