Nachweis von Wasser auf Mars

Mit kombinierter Gamma-Neutronen-Spektrometrie hat die Marssonde Odyssey der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa aus einer 400 km hohen, polaren Umlaufbahn grosse Mengen Wasser unmittelbar unter der Oberfläche des roten Planeten nachgewiesen.

27. Mai 2002

Die Ausrüstung für diese Messung wurde in amerikanisch-französischer Zusammenarbeit entwickelt. Am Projekt beteiligt sind auf der französischen Seite das Centre national d'études spatiales (CNES), das Observatoire Midi-Pyrénées und für die Lieferung des Detektorkristalls die Strassburger Firma Eurisys Mesure der Areva-Gruppe.
Die komplexe Instrumentierung der Sonde mit Komponenten, die sonst in der Nuklearphysik eingesetzt werden, erlaubt es, aus der Höhe des Orbits durch Fernerkundung unter anderem bis in 2 m Bodentiefe den genauen Wasserstoffgehalt zu bestimmen. Wie die Messungen zeigen, ist Wasserstoff südlich des 60. Breitengrads so reichlich vorhanden, dass es sich nur um gefrorene Seen oder Meere mit eingeschlossenem Staub handeln kann. Zwar wurden schon früher reiche Wasservorkommen auf dem Mars vermutet, aber nicht so nahe an der Oberfläche. Die Messungen beschränkten sich auf die Südhalbkugel des Mars, weil dort jetzt Sommer herrscht und die Eiskalotte aus CO2 wegsublimiert ist. Dieses CO2 bedeckt zurzeit den Nordpol, so dass dort noch keine Fernmessungen möglich sind. Dies kann in einigen Monaten nachgeholt werden, um festzustellen, ob auch auf der Nordhalbkugel des Planeten Wasser so reichlich oberflächennah vorkommt.
Der in der Sonde Odyssey eingesetzte Gammadetektor besteht aus einem hochreinen Germaniumkristall. Ähnliche Detektoren wurden schon bei den russischen Phobos-Missionen eingesetzt. Die verwendete Neutronentechnik kam im Lunar Prospector zum Einsatz, mit dem Wasservorkommen auf dem Mond gefunden wurden. Zusammen mit Infrarotdetektoren wird es das Gamma-Neutronenverfahren erlauben, mit Odyssey in den kommenden Jahren die Morphologie und Mineralogie der Marsoberfläche zu kartographieren.

Quelle

P.B. nach Medienmitteilung des CNES, 28. Mai 2002

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