Nagra hat zweite Bohrung in Gemeinde Stadel gestartet

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat mit der zweiten Tiefbohrung bei Stadel im Zürcher Unterland begonnen. Die erste Bohrung war Mitte Dezember erfolgt. Die Bohrungen sollen das Bild des Untergrunds der Region Nördlich Lägern vervollständigen.

29. Jan. 2021

Mit den beiden Bohrungen in Stadel sollen Gesteinsproben an die Oberfläche geholt und Tests im Bohrloch durchgeführt werden. Die erste Bohrung in Stadel, im Gebiet Hasliboden, wurde im Dezember 2020 begonnen und die ersten 640 m sind gemäss Nagra geschafft. Im Hasliboden, abgelegen direkt neben der Kiesstrasse, stören Lärm und Baustellenverkehr kaum. Bei der zweiten Bohrung, im Gebiet Steinacker, ist die Situation eine andere: Hier stehen Wohnhäuser in der Nähe. «Wir schirmen die Anwohnenden mit einer grossen Schutzwand gegen Lärm ab und müssen strengere Lärmgrenzwerte einhalten als gesetzlich vorgeschrieben ist», erklärte Philipp Senn, stellvertretender Bereichsleiter Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit bei der Nagra. Zudem kommt ein Konzept zum Einsatz, um den Verkehr zu lenken. Für Fragen und Anliegen rund um die Bohrungen betreibt die Nagra eine kostenlose Hotline.

Die beiden Tiefbohrungen in Stadel dauern noch bis Mitte 2021. «Wir kommen dem grossen Ziel näher, die radioaktiven Abfälle der Schweiz sicher zu entsorgen», so Senn. Mit den Tiefbohrungen kann die Nagra herausfinden, welche der drei potenziellen Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost sich am besten für ein Tiefenlager eignet. Die Nagra will nach eigenen Angaben voraussichtlich im Jahr 2022 bekanntgeben, für welchen Standort sie beim Bund das Rahmenbewilligungsgesuch für das Tiefenlager einreichen will. Das letzte Wort bei der Standortsuche, die vom Bund geführt wird, haben jedoch Bundesrat und Parlament – und, falls ein Referendum zustande kommt, das Schweizer Stimmvolk.

Quelle

M.A. nach Nagra, Medienmitteilung, 25. Januar 2021

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