Nasa will mit Atomantrieb ins All

Die amerikanische Weltraumbehörde Nasa will die Entwicklung von Atomantrieben für Raumschiffe wieder aufnehmen: Für das Haushaltsjahr 2003 sind im amerikanischen Budget als erste Tranche USD 125 Mio. für die Forschung auf diesem Gebiet beantragt, womit ein 1972 zurückgestellter Plan erneut aufgenommen wird.

28. Feb. 2002

Gemäss Nasa sollen nukleare Antriebstechnologien die Reisezeiten im Weltall ungefähr halbieren, womit unter anderem die gesundheitlichen Auswirkungen von Weltraumreisen auf die Astronauten verringert werden könnten. Als weiteren Vorteil nennt die Nasa den geringen Platzbedarf von nuklearem Brennstoff gegenüber dem Treibstoff in konventionell betriebenen Raketen. Nasa-Chef Sean O'Keefe hofft, diese Technologie könnte der Menschheit helfen, "die Probleme von Zeit und Raum" bei der Erkundung des Alls zu lösen.
Die Pläne sind allerdings wegen der möglichen Risiken von nuklearem Brennstoff in Verbindung mit Unfällen nicht unumstritten. Um die Gefahren möglichst gering zu halten, will die Nasa den Atomantrieb nur ausserhalb der Erdatmosphäre einsetzen.
Amerika hatte bereits rund USD 10 Mrd. in die Nukleartechnologie für die Raumfahrt investiert, als die Forschung wegen technischer Schwierigkeiten aufgegeben wurde. Das Thema wurde aber nie ganz vergessen: So sorgen beispielsweise in den Batterien der Saturnsonde Cassini, die ihr Ziel im Jahr 2004 erreichen soll, fast 33 kg Plutonium für die notwendige Antriebsenergie. Cassini war am 13. Oktober 1997 mit einer Titan-IV-Trägerrakete ins All gebracht worden.

Quelle

H.R.

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