Nationale Energiestrategie für Mexiko

Der Energieminister Mexikos, Jordy Herrera, hat Ende Februar 2012 die nationale Energiestrategie 2012–2026 vorgestellt, die dem Kongress zur Ratifizierung vorliegt. Eines der Ziele ist die allmähliche Erhöhung der nichtfossilen Stromerzeugungskapazitäten. Die Kernenergie sei für Mexiko auch nach dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi eine «valable» Option, um der zunehmenden Energienachfrage zu begegnen.

19. März 2012

Die Estrategia Nacional de Energía 2012–2026 (ENE) skizziert die Energiestrategie Mexikos für die nächsten 15 Jahre. Sie wurde unter Beteiligung akademischer, wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und gesetzgeberischer Kreise ausgearbeitet.

Die drei Hauptabsichten der ENE sind die Sicherung der Energieversorgung, die Verstärkung der wirtschaftlichen Effizienz und die Unterstützung der Nachhaltigkeit. Damit verbunden hat die Regierung sieben Ziele formuliert:

  • Schaffen von Reserven durch Erhöhen der Erdöl- und Erdgasproduktion
  • Diversifizieren der Energiequellen, vorrangig durch den Ausbau der nicht fossilen Technologien
  • Vergrössern der Effizienz im Energieverbrauch aller Sektoren
  • Verringern der Umweltauswirkungen des Energiesektors
  • Betreiben der Energieinfrastruktur auf eine effiziente, zuverlässige und sichere Weise
  • Stärken und Modernisieren der Energieinfrastruktur
  • Fördern der Entwicklung der inländischen petrochemischen Industrie

Dank der Stromerzeugung durch Grosswasserkraft, Kernenergie, neue saubere Technologien und erneuerbare Quellen könne Mexiko seinen Erzeugungsmix diversifizieren, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und damit die Treibhausgasemissionen mindern, so die ENE. Dazu würden Studien zur finanziellen, technischen, politischen und sozialen Machbarkeit sowie zu den ökologischen Auswirkungen in Auftrag gegeben.

Die ENE umfasst drei verschiedene Szenarien, die alle zum Ziel haben, den Anteil der nichtfossilen Stromerzeugung bis 2026 auf 35% zu erhöhen. Ein erstes Szenario will dies mit Windkraftanlagen und Erdgas erreichen, ein zweites Szenario mit zusätzlichen 7–8 Kernenergieeinheiten und ein drittes Szenario mit einer Kombination von erneuerbaren Energien und Kernenergie. Dieses Szenario sieht vor, die zusätzlichen Einheiten möglicherweise am bestehenden Standort Laguna Verde bauen zu lassen. Dort befinden sich die beiden einzigen kommerziell genutzten Blöcke Mexikos – Laguna-Verde-1 und -2 (2 x BWR mit je 650 MW) – in Betrieb. Die ENE weist darauf hin, dass jedes Szenario mit hohen Investitionen verbunden sei, die zu einem höheren Strompreis für die Konsumenten führten.

Quelle

M.A. nach mexikanischem Energieministerium, Medienmitteilung, 12. März 2012

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