Neuausrichtung der Schweizer Energieforschung lanciert

Die Energieforschung in der Schweiz soll sich den künftigen Trends im Energiesektor anpassen. Das lässt die eidgenössische Energieforschungskommission (Core) in ihrem Jahresbericht 2009 verlauten. Die Core hat das Energieforschungskonzept des Bundes für 2013–2016 deshalb auf die vier strategischen Schwerpunkte «Wohnen und Arbeiten der Zukunft», «Mobilität der Zukunft», «Energiesysteme der Zukunft» und «Prozesse der Zukunft» ausgerichtet.

14. Apr. 2010

Wie der Core-Jahresbericht 2009 weiter festhält, wurde im laufenden Jahr dem Bedarf für unabhängige Forschung zur Entsorgung radioaktiver Abfälle Rechnung getragen: Im Berichtsjahr wurde das neue Forschungsprogramm «Radioaktive Abfälle» in die Energieforschung des Bundesamts für Energie (BFE) aufgenommen. Darin werden unter der Leitung des BFE neben technisch-naturwissenschaftlichen vor allem sozial- und geisteswissenschaftliche Inhalte erforscht wie beispielsweise der Wissenserhalt über Generationen hinweg oder die Werthaltung und die Interessen der Gesellschaft in Bezug auf die Entsorgung radioaktiver Abfälle.

Bereits an ihrer Retraite im Jahr 2008 hatte die Core beschlossen, die Forschung noch besser auf strategische Schwerpunkte auszurichten. Die Fokussierung der Energieforschung erleichtert auch den gezielten Einsatz der öffentlichen Gelder. Die Aufwendungen der öffentlichen Hand für die Energieforschung in der Schweiz bewegen sich auf relativ tiefem Niveau: 2007 flossen rund CHF 174 Mio. in zukunftsträchtige Forschungs- und Entwicklungsprojekte (1992: real CHF 250 Mio.). Dem BFE stehen davon pro Jahr rund CHF 20 Mio. für die subsidiäre Unterstützung von Forschungsprojekten zur Verfügung. Die Core empfiehlt bereits im aktuellen Energieforschungskonzept, die Forschungsgelder der öffentlichen Hand auf mindestens CHF 200 Mio. im Jahr 2011 aufzustocken.

Energieforschungskonferenz erst 2012

Das Energieforschungskonzept ist in erster Linie ein Planungsinstrument für die Förderinstanzen des Bundes, insbesondere der Bundesämter und des ETH-Rates. Das Konzept dient auch kantonalen sowie kommunalen Behörden als Orientierungshilfe und Forschungsstellen der Wirtschaft als Basis einer konsequenten Koordination. Die Core überprüft das Konzept und passt es periodisch den neusten Entwicklungen an.

Die aktuelle Fassung, die sich auf den Zeitraum von 2008 bis 2011 bezieht, ist seit 1984 die sechste in der Reihe der Energieforschungskonzepte. Dieses Konzept gilt auch für das Übergangsjahr 2012. Denn aufgrund einer Änderung der Finanzhaushaltsordnung müssen die Forschungskonzepte des Bundes den Legislaturperioden der Eidgenössischen Räte angeglichen und damit um ein Jahr verschoben werden. Daher wird das neue Konzept erst für die Periode ab 2013 bis 2016 erarbeitet. Die Energieforschungskonferenz, an der Forschende und weitere Interessierte das Energieforschungskonzept des Bundes vernehmlassen und verabschieden werden, findet 2012 statt.

Quelle

D.S. nach Core, Medienmitteilung und Jahresbericht 2009, 9. April 2010

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