Neue Expertengruppe Geologische Tiefenlager (EGT) eingesetzt

Im Rahmen des Sachplanverfahrens geologische Tiefenlager unterstützt die neu geschaffene Expertengruppe Geologische Tiefenlager (EGT) das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) und nimmt zu erdwissenschaftlichen und bautechnischen Fragen Stellung. Damit verfügt das Ensi über zusätzliches, unabhängiges externes Fachwissen bei der Beurteilung der Sicherheit von Lagern für radioaktive Abfälle. In übergreifender Zusammenarbeit werde die Sicherheit der vorgeschlagenen Tiefenlager vertieft überprüft.

19. März 2012

Am 30. November 2011 hatte der Bundesrat entschieden, dass die EGT die neu geschaffene Kommission Nukleare Entsorgung (KNE) ablösen werde. Geleitet von Professor Simon Löw (ETH Zürich) prüft die EGT Fragen zur geologischen Beurteilung der Standortgebiete sowie zur bautechnischen Machbarkeit geologischer Tiefenlager. Die Rolle der neuen Expertengruppe wird umfassend im Sachplan Geologische Tiefenlager beschrieben. Die EGT wirkt ausserdem im Technischen Forum Sicherheit mit.

«Die EGT bietet uns die Möglichkeit, bei wichtigen Fragestellungen mit anerkannten Experten zusammenzuarbeiten. Ihre Kompetenzen ergänzen das Know-how des Ensi. Die Aufsicht wird somit gestärkt», erklärte Felix Altorfer, Leiter Aufsichtsbereich Entsorgung des Ensi, und weiter: «Mit der EGT erhält das Ensi eine unabhängige Einschätzung zu sicherheitstechnisch wichtigen Fragen.» In Übereinstimmung mit den Empfehlungen des Integrated Regulatory Review Service (IRRS) der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) unterbreite die EGT ihre Stellungnahmen direkt dem Ensi, bevor dieses sich äussere.

Die EGT setzt sich aus Fachleuten des Hochschulbereichs und der Privatwirtschaft zusammen, die in keinem Auftragsverhältnis zu den Projektanten geologischer Tiefenlager stehen:

  • Prof. Simon Löw, Präsident, Geologisches Institut der ETH Zürich. Expertise: Ingenieurgeologie, Hydrogeologie.
  • Prof. Ing. Rainer Helmig, Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart. Expertise: Transport-Modellierung, 2-Phasen Fluss.
  • Dr. Annette Johnson, Gruppe Gesteins-Wasser-Wechselwirkung der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz EAWAG. Expertise: Hydrochemie, Geochemie.
  • Prof. Rolf Kipfer, Abteilung Wasserressourcen und Trinkwasser der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz EAWAG. Expertise: Hydrochemie, Isotopen-Hydrologie.
  • Prof. Alan Geoffrey Milnes, ETH Zürich, emeritiert. Expertise: Tektonik, regionale Geologie.
  • Prof. Fritz Schlunegger, Institut für Geologie der Universität Bern. Expertise: Sedimentologie, quartäre Erosion.
  • Prof. Wulf Schubert, Institut für Felsmechanik und Tunnelbau der Technischen Universität Graz. Expertise: Untertagebau, Geotechnik.
  • Prof. Friedemann Wenzel, Geophysikalisches Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Expertise: Geophysikalische Exploration (insbesondere Seismik).

Sekretär der EGT ist Dr. Martin Herfort, Fachspezialist beim Ensi. Die erste Sitzung findet am 21. März 2012 in Brugg statt.

Quelle

M.A. nach Ensi, Medienmitteilung,12. März, und EGT, 27. Januar 2012

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft